Doch der Schotte schaffte es zum neunten Mal in seiner Karriere, aus einem 0:2 in Sätzen noch einen Fünf-Satz-Sieg zu machen. "Es war ganz offensichtlich ein extrem schwieriges Match", erklärte Murray, der bisher in Roland Garros drei Mal im Semifinale gestanden ist. Bei 4:5 im letzten Satz stand der Weltranglisten-Zweite nur zwei Punkte vor dem Aus. "Heute war es ziemlich stressig", gestand Murray.

Der als Nummer zwei Gesetzte konnte nach 3:41 Stunden Gesamtspielzeit jedenfalls tief durchatmen. 3:6,3:6 hatte er schon am Montag die ersten beiden Sätze verloren, ehe schlechtes Licht beim Stand von 4:2 im vierten Satz für Murray zum Abbruch gezwungen hatte. Stepanek erholte sich über Nacht aber gut und bot Murray auch in der Fortsetzung einen großen Kampf. Am Ende setzte sich der Brite 3:6,3:6,6:0,6:3,7:5 durch.

Stepanek war enttäuscht, aber doch auch froh über seine Leistung. "Wisst ihr, ich habe alles gegeben. Ich bereue nichts. Natürlich ist es schwer zu schlucken, aber ich habe Andy in die Ecken getrieben und kann stolz darauf sein wie ich gespielt habe", sagte Stepanek.

Bei weitem leichter hatten es Djokovic, der endlich seinen ersten French-Open-Titel holen will, und Nadal. Letzterer tat mit einem unantastbaren 6:1,6:1,6:1 über den Australier Sam Groth den ersten von sieben nötigen Schritten zum zehnten Paris-Titel. "Das war natürlich ein guter Start für mich", konstatierte Nadal, der im Vorjahr im Viertelfinale gegen Djokovic erst seine zweite Karriere-Niederlage in Roland Garros erlitten hatte. Und der Weltranglisten-Erste Djokovic ließ dem Taiwanesen Lu Yen-hsun beim 6:4,6:1,6:1 genauso wenig Chancen.

Interessant aus österreichischer Sicht bzw. auch für Dominic Thiem ist das Aus seines möglichen Drittrunden-Gegners Kevin Anderson. Der als Nummer 18 gesetzte Südafrikaner unterlag dem Franzosen Stephane Robert mit 5:7 im vierten Satz. Robert trifft nun auf Deutschlands Shootingstar Alexander Zverev oder Pierre-Hugues Herbert (FRA/im Gange).

Bei den Damen kam am diesmal vom Regen verschonten, aber kühlen dritten Tag des mit 32,017 Mio. Euro dotierten Turniers für die Australian-Open-Siegerin das sofortige Aus. Angelique Kerber musste sich überraschend der Niederländerin Kiki Bertens mit 2:6,6:3,3:6 beugen. "Erste Runden sind immer schwer im Turnier, für mich besonders. Was soll ich sagen? Es passiert", erklärte Kerber, die in Melbourne ihren ersten Major-Titel geholt hatte. Auch die Paris-Siegerin von 2010, Francesca Schiavone, musste nach dem 2:6,4:6 gegen Kristina Mladenovic (FRA) schon die Koffer packen.

Eine Überraschung gab es am Abend noch wegen einer Verletzung der Mitfavoritin Victoria Asarenka. Die als Nummer fünf gesetzte Weißrussin musste beim Stand von 3:6,7:6(6),0:4 gegen die Italienerin Karin Knapp aufgeben. Eine Knieverletzung machte eine Fortsetzung für Asarenka unmöglich.