Damit zogen die Eidgenossinnen erstmals seit 1998 in die Top 4 der obersten Fed-Cup-Liga ein. Im zweiten Halbfinale empfängt Frankreich nach einem 4:1 in Marseille über Italien nicht wie erwartet Vorjahresfinalist Russland, sondern die Niederlande.

Auch ohne die zwar anwesende, aber an der Schulter angeschlagenen Maria Scharapowa waren die Russinnen in Moskau Favoritinnen gewesen. Den Grundstein zur Sensation hatte die von Kapitän Paul Haarhuis geführte Truppe am Vortag gelegt: Vor allem mit dem in vier Stunden (Fed-Cup-Rekord, Anm.) fixierten Erfolg von Richel Hogenkamp über Swetlana Kusnezowa zur 2:0-Führung der Gäste.

Am Sonntag machte Kiki Bertens mit ihrem zweiten Single-Punkt (ebenfalls gegen Kusnezowa) die Überraschung perfekt. "Das ist unglaublich. Ich glaube, niemand hat daran geglaubt, dass wir hier gewinnen können, vielleicht nicht einmal wir selbst", sagte Bertens. Die Niederlande stehen damit erstmals seit 1997 im Halbfinale - und das ohne eine Top-100-Spielerin.

Keine Wunder vollbringen konnte am Sonntag in Leipzig Angelique Kerber. Exakt eine Woche nach ihrem Sensationstriumph bei den Australian Open musste sich Kerber, der die Erschöpfung nach den Anstrengungen in Melbourne sowie dem Medienmarathon anzumerken war, Belinda Bencic mit 6:7,3:6 beugen. "Irgendwann war mein Akku alle", sagte die 28-jährige Kerber. "Irgendwann kommt man einfach an die körperlichen Grenzen", gestand sie. Zwar glich die anstelle von Andrea Petkovic spielende Annika Beck mit einem 7:5,6:4-Erfolg über Timea Bacsinszky noch aus, aber das Schweizer Doppel mit der aktuell weltbesten Doppelspielerin Martina Hingis sowie Bencic machte den Aufstieg für die Gäste perfekt.