Das programmierte Halbfinal-Duell der Herren in der oberen Raster-Hälfte der Australian Open ist realisiert, der topgesetzte Novak Djokovic und Roger Federer (3) spielen um den Finaleinzug. Beide setzten sich am Dienstag in ihren Viertelfinalpartien in drei Sätzen durch. Federer besiegte den Tschechen Tomas Berdych (6) 7:6(4),6:2,6:4, Djokovic den Japaner Kei Nishikori (JPN) 6:3,6:2,6:4.

Federers Dominanz war eher erwartet worden, die von Djokovic überraschte ein wenig. Nishikori hatte ihn im Halbfinale der US Open 2014 besiegt und in Melbourne davor einen guten Eindruck hinterlassen. Der "Djoker" wiederum hatte im Achtelfinale gegen Gilles Simon 100 unerzwungene Fehler begangen und war nur in fünf Sätzen aufgestiegen. Ganz überzeugend agierte er auch gegen Nishikori nicht, der war aber viel zu fehlerhaft.

Sind sie nicht süß?

Djokovic hatte nach dem Simon-Match auf ein Training verzichtet. "Manchmal ist weniger mehr", begründete der Titelverteidiger seine Entscheidung, den für ihn spielfreien Montag ausschließlich zur Erholung zu nutzen. Gegen Nishikori wirkte er wieder deutlich frischer und machte den Erfolg nach lediglich 2:07 Stunden perfekt.

Für Federer ist es sein 39. Grand-Slam-Halbfinale und sein zwölftes in Melbourne, nachdem er es im Vorjahr erstmals seit 2003 verpasst hatte. Den ersten Satz gegen Berdych hatte er im Tiebreak für sich entschieden, den zweiten Durchgang gestaltete der Eidgenosse weitaus souveräner. Im dritten Satz lag der 34-Jährige mit Break zurück, ließ diesen Makel aber nicht auf sich sitzen und beendete die Partie nach 2:16 Stunden.

Man kann nicht in allem Talent haben ;-)

Zurück zu den Damen: Für Maria Scharpowa ist gegen Serena Williams seit bald zwölf Jahren einfach kein Kraut gewachsen. Zum 18. Mal in Folge ging die Russin gegen die US-Amerikanerin am Dienstag als Verliererin von einem Tennisplatz, diesmal im Viertelfinale der Australian Open. Die topgesetzte Williams gewann 6:4,6:1 und ist wie zuletzt auch bei den US Open nur noch zwei Siege von ihrem 22. Grand-Slam-Titel entfernt.

Scharapowa konnte die Partie gegen Williams nur im ersten Satz offen gestalten. Die Russin startete aggressiv und nahm der Amerikanerin sofort das Service ab. Doch die derzeit beste Spielerin der Welt ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und schaffte zum 2:2 ebenfalls ein Break. Danach lieferten sich die beiden Superstars in der Rod Laver Arena einen packenden Schlagabtausch. Scharapowa hatte ihre Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Stattdessen holte sich Williams nach 55 Minuten den ersten Satz.

Danach verlor Scharapowa den Glauben, erstmals seit zwölf Jahren wieder eine Partie gegen ihre Erzrivalin gewinnen zu können. Williams gelangen zwei schnelle Breaks, die zuvor hochklassige Begegnung wurde nun doch sehr einseitig. Williams war dennoch erleichtert, erneut im Halbfinale zu stehen. "Es war eine sehr intensive Partie", sagte die Nummer eins der Welt.

Radwanska hatte zuvor gegen Suárez Navarro keinerlei Probleme. Die Gewinnerin der WTA-Finals von 2015 benötigte nur 82 Minuten für ihren klaren Erfolg gegen die Spanierin. Ihre Bilanz gegen Williams ist aber ebenfalls niederschmetternd. Noch nie konnte die Polin gegen die Amerikanerin gewinnen, Williams siegte in allen bisherigen acht Aufeinandertreffen.