Die Nummer zwei der Welt hatte im Finale in Belgien drei Punkte zum Sieg beigesteuert und den Briten den ersten Davis-Cup-Titel seit 79 Jahren beschert. "König Murray beweist, dass er einfach der Beste ist", schrieb die Boulevardzeitung "Sun" und erhob ihn zum "größten britischen Sportler der Gegenwart". Die "Times" titelte: "Könige der Welt - Andy Murray schreibt mit Großbritannien Davis-Cup-Geschichte".

In den meisten Blättern zieren Murray und seine Teamkollegen die Titelseiten, in den Nachrichtensendungen liefen auch am Montag noch die Jubelbilder vom Wochenende aus Gent. "In dem Moment, in dem andere vielleicht gestrauchelt wären oder gezweifelt hätten oder unter dem schieren Gewicht der Erwartungen zusammengebrochen wären, steigert er sich", schrieb die "Daily Mail" über den Schotten.

Die Dominanz Andy Murrays im britischen Team birgt aber auch eine Gefahr. Denn sollte der 28-Jährige 2016 auf ein Antreten im Teambewerb verzichten, um sich primär ganz auf die Grand Slams und seine olympische Titelverteidigung zu konzentrieren, wäre eine erfolgreiche Titelverteidigung der Briten auszuschließen. Zudem geht es Anfang März daheim gegen Japan, just nachdem Murray erstmals Vater werden wird.

"Der Zeitfaktor ist entscheidend", meinte Murray, ohne sich für nächstes Jahr auf ein Für oder Wider festlegen zu wollen. "Die Topspieler sind bei den Grand Slams meist bis zu Ende im Bewerb, das macht physisch und mental müde." Mit 4. bis 6. März unmittelbar vor dem Turnier in Indian Wells und Mitte Juli im den dicht gedrängten Wochen zwischen Wimbledon und Olympia ist der Davis-Cup-Zeitplan 2016 äußerst ungünstig.