Bei der Auslosung der Europa/Afrika-Zone I 2016 in Santiago de Chile hat Österreichs Davis-Cup-Team Portugal als Auftaktgegner erhalten. Die ÖTV-Truppe muss vom 4. bis 6. März auswärts antreten, die wahrscheinlichste Unterlage ist wohl Sand. Die Österreicher gehen mit einem 3.0 im Head-to-Head in die Partie, treten aber nicht nur deswegen als Favoriten an.

Denn die aktuellen Weltranglisten-Platzierungen sprechen eindeutig für das Gast-Team. Bei den aktuellen Nummer-1-Spielern liegt Dominic Thiem als 21. klar vor Joao Sousa, der 26-Jährige ist 53. Noch krasser ist der Unterschied auf den Nummer-2-Positionen. Andreas Haider-Maurer ist 61., der 24-jährige Gastao Elias 182. Als Nummer drei folgen aktuell Jürgen Melzer (113.) und der 20-jährige Frederic Ferreira Silva (286.).

Noch krasser sieht der Unterschied für das Samstag-Duell im Doppel aus. Während die Österreicher hier mit Alexander Peya (25.), Jürgen Melzer (43.), Julian Knowle (51.), Philipp Oswald (56.) und Oliver Marach (57.) fünf Top-60-Spieler haben, sind bei den Portugiesen Sousa (99.) und Elias (320.) die Besten. Das Head-to-Head von Thiem gegen Sousa steht 3:0, zuletzt gewann der 22-Jährige am 26. Juli im Umag-Finale.

Alles auf Sand

Die bisherigen Vergleiche der Österreicher mit den Portugiesen wurden durchwegs auf Sand gespielt. 1986 in Mayrhofen (5:0), 1987 in Porto (4:1) und 1999 in Wels (4:1) gab es jeweils in der Europa-Zone klare ÖTV-Siege. Vor 16,5 Jahren in Wels punkteten der jetzige Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek und Markus Hipfl je zweimal, Knowle/Wolfgang Schranz unterlagen im Doppel.

Österreich wie Portugal waren bei der Auslosung ungesetzt. Die vier Gesetzten Spanien, Ukraine, Niederlande und Slowakei haben Erstrunden-Freilose. Sollten sich die Österreicher in Portugal durchsetzen, würden sie vom 15. bis 17. Juli gegen die Ukraine um den Aufstieg in das Weltgruppen-Play-off spielen. Und zwar wieder auswärts, da das bisher einzige Duell mit den Osteuropäern 2001 in Wels stattgefunden hatte. Österreich gewann damals 4:1.

Sollten Thiem und Co. gegen die Portugiesen verlieren, müssten sie zum selben Termin gegen den Abstieg in die Europa/Afrika-Zone II ankämpfen.

Die attraktivste Paarung in der ersten Weltgruppen-Runde ist Australien gegen die USA. Es sind die beiden Nationen mit den meisten Davis-Cup-Titeln. Die Amerikaner holten die "hässlichste Salatschüssel der Welt" 32-mal, die Australier 28-mal. Die beiden heurigen Finalisten Großbritannien und Belgien treffen daheim auf Japan bzw. Kroatien. Der noch aktuelle Titelträger Schweiz hat in Italien anzutreten.