Außerdem äußert sich Thiem zum nun auch international immer stärker eingesetzten Spitznamen "Dominator", seinen Aufstieg im Ranking und ob er sich mit den in zwei Wochen verdienten 160.000 Euro etwas leisten wird.

Herzliche Gratulation, Sie haben eine tolle Serie hingelegt. Wie fühlt es sich an, dreifacher ATP-Tour-Sieger zu sein?
Dominic Thiem: "Dankeschön. Es fühlt sich natürlich unglaublich an. Das hätte ich so nach dem Davis Cup nicht wirklich erwartet."

Mögen Sie eigentlich den Spitznamen "Dominator"?
Thiem: "Der war eh auch schon letztes Jahr da. Das ist natürlich ein geiler Spitzname."

Wie erklären Sie sich selbst diese Leistungsexplosion? Oder überrascht es Sie gar nicht so sehr?
Thiem: "Naja, ich habe in Kitzbühel vorher eigentlich im Training schon richtig gut gespielt. Irgendwie ist es halt einfach nicht gut gelaufen im Davis Cup. Ich habe voll gekämpft, aber spielerisch hat ein bisserl was gefehlt und das Glück ist dann halt wieder zurückgekommen."

Sind Sie mit einer "Jetzt-erst-recht"-Einstellung zu den Turnieren in Umag und Gstaad gefahren?
Thiem: "Nein, ich habe gewusst, dass ich die ganze Zeit schon gut gespielt habe und ich nur ein, zwei Matches gewinnen muss und es dann passt."

Wie geht es Ihnen jetzt körperlich - vor allem, wenn Sie Richtung Kitzbühel denken?
Thiem: "Es geht mir noch gut. Ich habe gewusst, dass es nach dem Finale in Kitzbühel weitergeht, egal, ob ich gewinne oder verliere. Deshalb denke ich, dass ich gut drauf sein werde."

Wie sehen Ihre Erwartungen für Kitzbühel aus: Ist der Titel-Hattrick nun Ihr großes Ziel?
Thiem: "Ja, ich bin zur Zeit noch ein bisserl am Genießen des Erfolgs von Gstaad. Aber natürlich werde ich in Kitzbühel noch einmal alles rausholen, weil das eigentlich eines von den ganz großen Saisonhighlights ist. Der Hattrick ist extrem weit weg, aber ich hoffe, dass ich einfach von Spiel zu Spiel schaue und mich extrem schnell an die Gegebenheiten dort anpasse und dann auch dort gut spielen werde."

Wie sehr hat es Ihnen bei den letzten Turnieren geholfen, dass Sie in der ersten Runde als Gesetzter ein Freilos hatten?
Thiem: "Ja, das ist natürlich ein Riesenvorteil, aber das ist auch ein Lohn der harten Arbeit und der Ergebnisse vom Vorjahr."

Ist Ihnen bewusst, dass sie nach Thomas Muster erst der zweite Österreicher sind, der drei Turniere im gleichen Jahr gewonnen hat?
Thiem: "Nein, das habe ich nicht gewusst, aber das macht mich natürlich extrem stolz auch."

Was sagen Sie dazu, dass Sie im ATP-Race 2015 schon in den Top 15 sind?
Thiem: "Ja, das ist super. Nachdem das Jahr jetzt nicht so gut begonnen hatte, habe ich das von Miami an extrem gut umgekehrt. Nummer 15 im Race ist natürlich super, aber es kommen noch viele Turniere. Ich muss schauen, dass ich einfach die Form halte und weiterspiele."

Sie haben jetzt innerhalb von zwei Wochen 160.000 Euro an Preisgeld vor Steuern gewonnen. Ist das irgendwie im Hinterkopf? Werden Sie sich irgendwie belohnen?
Thiem: "Nein, eigentlich überhaupt nicht, weil ich weiß, es hat schon viel härtere Zeiten gegeben. Das wird alles gespart und ich bin sowieso kein Fan von irgendwelchen großen Autos oder so etwas. Ich werde einfach sparen. Es gibt auch ein Leben nach dem Tennis."

Gerald Widhalm/APA