Roger Federer musste am Samstag in der dritten Wimbledon-Runde zwar eine "Ehrenrunde" drehen, dennoch qualifizierte er sich letztlich sicher für die zweite Woche in London. Der als Nummer zwei gesetzte Schweizer rang den Australier Sam Groth in 2:16 Stunden mit 6:4,6:4,6:7(5),6:2 nieder und trifft nun auf den Spanier Roberto Bautista Agut.

Auch wenn Federer seinen ersten Satz im Turnierverlauf abgeben musste, so muss er sich vorerst keine Sorgen machen. "Es war eine sehr heiße Woche und es war wichtig, keine langen Vier- oder Fünf-Satz-Matches zu spielen", erklärte Federer, der gegen Bautista Agut bisher beide Begegnungen ohne Satzverlust gewonnen hat.

Aus für Brown

Für Sensationsmann Dustin Brown ist nach dem Zweitrunden-Sieg über Rafael Nadal das Wimbledon-Turnier 2015 nach dem nächsten Match schon wieder Geschichte. Der "Rasta-Mann" aus Deutschland musste sich am Samstag im Kampf um sein erstes Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier dem Serben Viktor Troicki mit 4:6,6:7(3),6:4,3:6 beugen. "Es macht keinen Unterschied, ob ich heute verloren habe oder nicht, niemand kann mir das (den Sieg über Nadal, Anm.) wegnehmen", sagte Brown.

In der Fortsetzung des bei 10:10 im fünften Satz am Vorabend abgebrochenen Marathons zwischen Marin Cilic und John Isner setzte sich der kroatische US-Open-Sieger des Vorjahrs gegen den US-Amerikaner mit 7:6(4),6:7(6),6:4,6:7(4),12:10 durch. Gesamtspielzeit des Duells der Aufschlag-Giganten: 4:31 Stunden. Nach dem Abbruch wegen Dunkelheit am Vortag waren Erinnerungen an das Rekordmatch Isners gegen seinen späteren Bezwinger Nicolas Mahut (FRA) aufgekommen, als sich Isner 2010 nach 11:05 Stunden (!) mit 68:70 im fünften Satz hatte beugen müssen. Cilic benötigte am Samstag allerdings nur 15 Minuten in der "Verlängerung".

Deutschland nicht mehr vertreten

Nach dem letzten deutschen Mann sind auch bei den Damen alle DTB-Hoffnungen ausgeschieden, womit die zweite Wimbledon-Woche im Einzel erstmals seit 2006 ohne deutsche Beteiligung in Szene geht. Vorjahres-Viertelfinalistin Angelique Kerber, hatte nach ihrem ersten Rasen-Titel als Geheimfavoritin gegolten. Doch die Spanierin Garbine Muguruza war wie schon in der dritten Runde der French Open zu stark für die Weltranglisten-Zehnte und setzte sich mit 7:6(12),1:6,6:2 durch.

Auch die Wimbledon-Finalistin 2013, Sabine Lisicki, schied in Runde drei aus. Sie musste sich der Schweizerin Timea Bacsinszky glatt mit 3:6,2:6 beugen. Letztere hatte bei den French Open das Halbfinale erreicht und steht nun erstmals auch beim Rasen-Klassiker unter den letzten 16.