Der 2,08 m große Isner erwies sich an diesem Tag nicht nur optisch als eine Nummer zu groß. Mit 92 Prozent gewonnener Punkte beim ersten Aufschlag bzw. 84 Prozent beim zweiten sowie 13 Assen war Isner bei seinem Aufschlag quasi unantastbar.

Für Melzer, der mit Kevin Anderson (RSA) am Sonntag noch im Doppel-Einsatz gegen die topgesetzten Bob und Mike Bryan (USA) war, hat sich der stressige Trip direkt vom Davis Cup in Schweden nach Kalifornien aber trotzdem ausgezahlt. Er wird sich im ATP-Ranking um voraussichtlich acht Positionen an die 78. Stelle verbessern, denn vor einem Jahr steckte er ja noch in einer Verletzungspause. Der aktuell drittbeste Österreicher im Ranking hatte ja schon am Dienstag nach dem Davis Cup in der Qualifikation antreten müssen und mit zwei Siegen den Hauptbewerb erreicht. Nach einem Sieg über den US-Qualifikanten Dennis Novikov war gegen den baumlangen Isner Endstation.

Auch beim kommenden Masters-1000-Turnier in Miami könnte Melzer voll punkten. Die nächsten nennenswerten Punkte, die Melzer zu verteidigen hat, sind erst um den 20. April ein Achtelfinale in Barcelona.

Aus internationaler Sicht gab es zwei Niederlagen von Top-Ten-Spielern. Bei den Herren verabschiedete sich der als Nummer 10 gesetzte US-Open-Sieger Marin Cilic mit 4:6,4:6 gegen Juan Monaco (ARG). Cilic hat wegen einer Verletzung an der rechten Schulter die ersten beiden Monate verpasst und feierte in der kalifornischen Wüste sein Saisondebüt. Seine bis dahin letzten Matches hatte der Kroate Mitte November bei den ATP-World-Tour-Finals in London (drei Gruppen-Niederlagen) absolviert.

Und auch bei den Damen musste mit Andrea Petkovic die Nummer 9 des Turniers die Segel streichen. Sie unterlag der Ukrainerin Lesia Tsurenko mit 3:6,6:4,4:6. Titelverteidiger Novak Djokovic und Australian-Open-Finalist Andy Murray wurden zum Auftakt hingegen kaum gefordert und zogen sicher in die dritte Runde ein. Weder Marcos Baghdatis noch Vasek Pospisil konnten die beiden Stars gefährden, beide Matches endeten 6:1,6:3. Djokovic klagte über "ein kleines Problem im linken Fuß", den er im ersten Satz immer wieder stretchen musste.

Grund zur Freude gab es im Lager von Coach Günter Bresnik: Sein Schützling Ernests Gulbis, im Vorjahr im Halbfinale der French Open, gewann gegen den spanischen Lucky Loser Daniel Gimeno-Traver sein erstes Match seit Oktober 2014 bzw. nach sieben Niederlagen en suite.