Kennen Sie den? Was erhält man, wenn man einer Blondine einen Cent für ihre Gedanken bietet? Wechselgeld. Klar, Blondinenwitze sind blöd, diskriminierend und rücken das weibliche Geschlecht mit der hellen Haarpracht in ein falsches Licht. Beste Beispiele für das Widerlegen aller Blondinen-Scherze sind Maria Scharapowa und Eugenie Bouchard: zwei Frauen, die genau wissen, was sie wollen, in ihrem Tun extrem erfolgreich sind und zur Freude aller Tennisfans am Dienstag im Melbourne-Viertelfinale die Schläger kreuzen werden.

Auf der einen Seite des Netzes: Scharapowa. Nummer zwei der Welt, 34 Turniersiege (davon fünf Grand-Slam-Trophäen), Vermarktungs-Ass („Sugarpova“-Süßigkeiten), passionierte Tennisplatz-Stöhnerin (über 100 Dezibel), IMG-Model und zum zehnten Mal in Folge bestbezahlte Sportlerin der Welt (24,4 Millionen Dollar 2014).

"Vergesst Maria, hier kommt Eugenie"

Ihr Gegenüber: Bouchard. Nummer sieben im Computer, letztjährige Wimbledon-Finalistin (jeweils als erste Kanadierin der Historie), IMG-Model und längst mit millionenschweren Ausrüster-Verträgen ausgestattet. „Vergesst Maria, hier kommt Eugenie!“ hatte ein Boulevard-Blatt während Wimbledon 2014 getitelt. Ob es bei den beiden Blondinen schon jetzt zu einer Wachablöse kommt, wird sich weisen. Im „Head to head“ führt Scharapowa auf alle Fälle noch 3:0. Doch, wie auch immer die Partie ausgehen wird – schön zum Anschauen wird es allemal. Nicht nur wegen des Tennis.

Noch ein Blick zu den Herren: Dort verlor Federer-Bezwinger Andreas Seppi im Achtelfinale gegen Nick Kyrgios trotz Matchballs in fünf Sätzen. Kyrgios ist damit seit zehn Jahren der erste Australier in einem Melbourne-Viertelfinale. Dort geht es gegen Andy Murray, der Scharapowa-Freund Grigor Dimitrow bezwang. Im zweiten Viertelfinale matchen sich Rafael Nadal und Tomas Berdych. Favorit? Nadal gewann die letzten 17 Duelle . . .

ALEXANDER TAGGER