Für dieses sind aktuell Julien Benneteau und Richard Gasquet bei Frankreich sowie Marco Chiudinelli und Michael Lammer für die Schweiz vorgesehen. Wechsel sind aber noch möglich. Allerdings scheint ausgeschlossen, dass Federer nach dem Auftritt vom Freitag im Doppel zum Einsatz kommt. Frankreich kämpft um den insgesamt zehnten Triumph im Davis Cup, es wäre der erste seit 2001. Die Schweizer greifen überhaupt nach dem allerersten Triumph.

Der Traum vom ersten Davis-Cup-Titel seiner Karriere droht für Federer zu platzen. Gegen den entfesselt aufspielenden Monfils war er fünf Tage nach seinem Verzicht auf das Endspiel der Tennis-WM in London meilenweit von seiner Bestform entfernt. Federer wirkte im Hexenkessel von Lille von Beginn an nicht richtig fit.

Der Weltranglisten-Zweite, dessen Mitwirken am ersten Schweizer Davis-Cup-Endspiel seit 1992 bis zuletzt fraglich gewesen war, bewegte sich nicht gut und gab den ersten Satz nach gerade einmal 31 Minuten mit 1:6 ab. Während Federer zunehmend genervt wirkte, spielte sich Monfils in einen Rausch und putschte sich und das Publikum immer wieder auf. "Es war ein Traum, hier zu spielen", sagte Monfils.

Federer musste auch zu Beginn des zweiten Abschnitts ein frühes Break hinnehmen. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte sich Monfils eine 2:0-Satzführung erspielt. Zwar versuchte Federer, dem der Davis Cup als einziger wichtiger Titel neben Einzelgold bei Olympia noch fehlt, bis zum Schluss alles. Er war aber nicht in der nötigen Verfassung, um auf dem langsamen Sandplatz noch für die Wende zu sorgen.

"Es war nicht alles schlecht heute", sagte Federer nach der bitteren Niederlage. "Je länger das Match lief, desto besser habe ich mich gefühlt, und das ist sehr ermutigend." Mit Blick auf das womöglich vorentscheidende Doppel meinte der 33-Jährige: "Wenn wir meinen, es ist die beste Wahl, dann bin ich bereit."

Federers Teamkollege Wawrinka zeigte sich dagegen in Topform. Der Australian-Open-Champion agierte gegen Tsonga mit Ausnahme einer kleinen Schwächeperiode im zweiten Satz stets souverän und ist damit nun der große Hoffnungsträger der Eidgenossen. "Ich habe sehr gut gespielt und war von Anfang an sehr aggressiv", sagte Wawrinka nach seinem starken Auftritt.