Roger Federer hat eine fast perfekte Leistung abgeliefert. Bei den ATP-World-Tour-Finals in London entging sein Gegner Andy Murray im letzten Spiel der Gruppe B nur hauchdünn der "Höchststrafe" im Tennis, denn Federer war nur zwei Punkte von einem 6:0,6:0-Sieg entfernt gewesen. Murray gelang doch noch das Ehren-Game, der Schotte schied aber vorzeitig aus.

Für Federer bedeutete es bei seiner 13. Teilnahme beim Saison-Abschlussturnier die zwölfte Halbfinal-Teilnahme und die Egalisierung des Rekords von Ivan Lendl. Der 33-jährige Schweizer Superstar trifft am Samstag auf den Zweiten der Gruppe A, seinen Landsmann Stan Wawrinka. "Die Dinge sind sehr gut für mich gelaufen. Ich konnte Andy sehr oft unter Druck setzen und das Match hätte für mich gar nicht besser verlaufen können", meinte Federer in seiner gewohnt bescheidenen Manier.

"Es fühlt sich nicht gut an"

Obwohl er auf dem Platz durchaus gewillt war, Murray auch ohne Game-Gewinn vom Platz zu schicken, war er im Nachhinein froh, dass es nicht zur Doppel-Null kam. "Am Ende war ich glücklich, dass ich nicht schon das vorletzte Game gewonnen habe. Es fühlt sich nicht gut an, ich mag es nicht."

In der Gruppe A landete am Freitag auch Novak Djokovic seinen dritten Sieg im dritten Spiel. Wie Federer gab auch der Serbe mit dem 6:2, 6:2 über Tomas Berdych erneut keinen Satz ab und trifft nun am Samstag im Halbfinale auf Kei Nishikori. Mit dem Triumph über Berdych steht auch fest, dass Djokovic zum dritten Mal nach 2011 und 2012 als Nummer eins der Tenniswelt überwintern wird.

Würdiger Abschluss?

Sollte es am Sonntag zum erhofften Duell zwischen Djokovic und Federer kommen, wäre dies ein mehr als würdiger Abschluss der heurigen Tennissaison. Obwohl, ganz zu Ende ist diese ja noch nicht, steigt doch noch vom 21. bis 23. November in Lille das Davis-Cup-Finale zwischen Frankreich und der Schweiz.

Peya im Doppel ausgeschieden

Im Doppelbewerb des ATP-Tour-Finales war für Alex Peya und seinen brasilianischen Partner Bruno Soares in der Gruppenphase Endstation. Gegen die Weltranglisten-Ersten Bob und Mike Bryan verlor das Duo 6:7, 6:7 - damit stiegen die US-Zwillinge neben den makellosen Gruppe-B-Siegern Lukasz Kubot/Robert Lindstedt ins Halbfinale auf. Peya/Soares konnten hingegen nicht an ihren Vorjahres-Erfolg (da wurden die beiden erst im Finale gestoppt) anschließen.