Novak Djokovic ist auch bei seinem dritten Antreten im 2,21-Millionen-Dollar-Turnier in Peking unbesiegt geblieben. Der 25-jährige Serbe holte am Sonntag mit 7:6,6:2 gegen den Franzosen Jo Wilfried Tsonga in der Hauptstadt Chinas seinen dritten Titel nach 2009 und 2010 und verkürzte als Nummer 2 der Weltrangliste den Rückstand auf den führenden Schweizer Roger Federer. In Tokio triumphierte der Japaner Kei Nishikori.

Mike Bryan schafft neuen Rekord

Djokovic erhielt für seinen 32. Turniersieg, den vierten der Saison nach den Australian Open, Miami und zuletzt Mitte August in Toronto, rund 530.000 Dollar (407.629,60 Euro). Gegen Tsonga, der seinen Titel in Wien heuer nicht verteidigen wird, geriet er zunächst mit einem Break 2:3 in Rückstand. Der Viertelfinal-Bezwinger von Jürgen Melzer besserte dies aber aus und ließ sich im zweiten Set nicht vom Sieg in seinem neunten Finale des Jahres abhalten.

Im Doppel setzten sich zum dritten Mal in den letzten vier Jahren die US-Zwillinge Mike und Bob Bryan durch. Mike übertrumpfte mit dem 84. Turniersieg den bisherigen Rekordhalter Todd Woodbridge (AUS) und avancierte zum erfolgreichsten Doppelspieler aller Zeiten. Sein Bruder Bob, der zwei Minuten jünger ist, liegt auch in der Spielerstatistik leicht zurück: Für ihn war es der 82. Titel.

Beim Turnier in Tokio (1,28 Mio. Dollar) setzte sich Nishikori im Endspiel mit 7:6,3:6,6:0 gegen den Kanadier Milos Raonic durch, der im Halbfinale den Titelverteidiger und Olympiasieger Andy Murray (GBR) bezwungen hatte. Für seinen zweiten Erfolg auf der ATP-Tour nach Delray Beach 2008 erhielt der 22-Jährige einen Scheck über 300.000 Dollar.

"Ich bin überwältigt, heute wird gefeiert", erklärte der erste japanische Sieger dieses Turniers, der sich überlegen muss, was er mit dem zusätzlich gewonnenen Jahresbedarf an Bier machen wird. "Denn ich mag Bier gar nicht." Auch Raonic äußert sich bei der Siegerehrung gegenüber den Japanern zu Kulinarischem: "Danke, dass ihr Sushi erfunden habt."

Federer ist enttäuscht

Der Tennis-Weltranglistenerste Roger Federer hat sich indes enttäuscht gezeigt, dass eine vage Internet-Drohung gegen ihn bekanntgeworden ist und für öffentliche Aufregung gesorgt hat. Vor seinem Start beim Masters-Turnier in Shanghai gab der Schweizer am Sonntag eine kleine Beeinträchtigung zu, will aber wie geplant antreten.

"Das war nur etwas Kleines auf einer Webseite, nichts Klares und Konkretes. Dass es für so große Schlagzeilen sorgt, überrascht mich ein wenig. Nachdem es in der Presse stand, hat sich alles geändert", klagte Federer und erklärte, angesichts seiner Bekanntheit müsse er ständig darauf achten, was um ihn herum passiere.

Zum Turnier in Shanghai war der 31-Jährige am Freitag ohne seine Familie angereist. Von der Drohung hatte er bereits einige Tage zuvor erfahren.