Durch den Erfolg beim mit 3,09 Millionen Euro dotierten Turnier auf dem umstrittenen blauen Sand verdrängte Federer den Spanier Rafael Nadal vom zweiten Platz in der Weltrangliste. Nadal war am Donnerstag bereits im Achtelfinale an Landsmann Fernando Verdasco gescheitert. An der Spitze liegt weiter der Serbe Novak Djokovic. Für Federer war es sein insgesamt 74. Titel und sein 20. der Masters-1000-Serie. In dieser Wertung hat der 30-jährige Eidgenosse damit wieder mit Allzeit-Leader Nadal gleichgezogen. Federer profitierte auch vom frühen Ausscheiden des Vorjahresfinalisten Nadal, der sich ebenso wie auch Djokovic (Out im Viertelfinale) bitter über den rutschigen blauen Sand beklagt hatte und auch eine Rückkehr zu seinem Heimturnier von einer diesbezüglichen Änderung abhängig machen will.

"Mega-Event"

Federer ging darauf bei seiner Siegesrede nicht ein, bedankte sich artig bei den Turnier-Organisatoren. "Es ist ein Mega-Event mit drei überdachten Courts. Man macht hinter den Kulissen sehr viel, damit wir uns hier wohl fühlen", sagte Federer, nachdem er auf dem Court u.a. auch die Gratulationen von US-Schauspielstar Will Smith entgegengenommen hatte. Smith hatte das Match mit seiner Frau, Jada Pinkett-Smith, verfolgt und dabei in einer Spielpause mit rhythmischen Bewegungen zu einem Song für gute Stimmung gesorgt. Die gute Stimmung war allerdings verflogen, als der viel kritisierte Turnier-Zampano Ion Tiriac noch ein paar Worte sagte. Der rumänische Business-Man musste sich gegen ein Pfeifkonzert durchsetzen. Die Spanier haben es ihm nicht verziehen, dass ihr Liebling Nadal diesen Belag so sehr hasst.

Federer jedenfalls hatte allen Grund zur Freude, wohl kaum noch wegen der 585.800 Euro für den Sieg, sondern wegen seiner Familie. "Heute waren auch meine zwei Töchter hier, das ist ein spezieller Tag für mich", sagte Federer grinsend. Seine Zwillingstöchter haben den Turnier-Triumph mitverfolgt. Sowohl Finalist Berdych als auch Federer kündigten an, auf jeden Fall auch 2013 wieder nach Madrid zu kommen, knüpften dies also an keine Bedingungen betreffend des Belags. "Roger ist einmal mehr der Ausnahmekönner gewesen, auch unter diesen schwierigen Verhältnissen", sagte Berdych. In der kommenden Woche geht es ins Foro Italico nach Rom, wo wieder auf dem traditionellen roten Sand gespielt wird. Federer wird dort erstmals seit 14. März 2011 wieder als Nummer zwei der Welt antreten.