Ab 6. Mai werden ATP- wie WTA-Akteure in Madrid ein "blaues Wunder" erleben. Sowohl das ATP-Masters-1000-Turnier als auch das zeitgleich stattfindende WTA-Premier-Event gehen heuer weltweit erstmals auf blauem Sand in Szene. Diese noch nie dagewesene Färbung des Sanduntergrunds nur drei Wochen vor Roland Garros in Paris sorgt im Vorfeld für Diskussionen. Wer die sensible Herangehensweise der Topstars kennt, kann die Bedenken durchaus nachvollziehen.

"Wir spielen Madrid und Rom unmittelbar hintereinander. Madrid ist das einzige Turnier, das wir in großer Höhenlage spielen und dann wird für den Sand auch noch eine andere Farbe verwendet", echauffierte sich Nadal. "Es sollte nicht so viele Unterschiede zwischen Madrid und Rom geben." Die Organisatoren argumentieren damit, dass man auch die Zuschauer den Ball besser würden sehen können, und auch der Hauptsponsor Mutua, dessen Farbe blau ist, hat da wohl seine Hand im Spiel.

"Das wird eine neue Erfahrung"

Der Schotte Andy Murray hat "keine Ahnung" wie es sich auf diesem Platz anfühlen werde. "Das wird eine neue Erfahrung. Es macht das Turnier einzigartig und ein bisschen anders, was für die Tour gut ist", sah er aber auch gute Seiten an der Änderung.

Weltranglisten-Leader Novak Djokovic sieht das gar nicht so. "So weit ich weiß, haben die meisten Topspieler, mit denen ich gesprochen habe, dem Vorhaben nicht zugestimmt. Rafa und Roger jedenfalls nicht. Daher macht es für mich nicht wirklich Sinn." Djokovic gab zu, dass es interessant sei. "Aber es gibt eine ATP-Regel, dass der Präsident Entscheidungen alleine treffen kann, ohne Zustimmung der Spieler. Diese Regel muss geändert werden, weil es nicht fair ist." Er habe von jenen Spielern, die den neuen Untergrund getestet haben, sehr gemischte Angaben bezüglich des Absprungs des Balls gehört.

In den USA wird übrigens schon seit Jahren auf der Tour auf grünem Sand gespielt.

Video: Blauer Sandplatz in Madrid