Nach Medienberichten aus Aserbaidschan wurde spekuliert, ob der Unfalllenker unter Alkoholeinfluss stand. Doch ein Alkohol- und Drogentest beim Fahrer sei negativ ausgefallen, auch ein technisches Gebrechen am Shuttlebus liege nicht vor, teilte das ÖOC mit. Der Lenker wurde in Untersuchungshaft genommen, die Untersuchungen der Behörden werden weitergeführt.

"In den nächsten Tagen stehen weitere Operationen an. Der Zustand von Vanessa Sahinovic ist stabil, sie schwebt nicht in Lebensgefahr. Über den Ausgang des Genesungsverlaufs können frühestens Ende nächster Woche genauere Angaben gemacht werden", teilte das ÖOC mit.

Verena Breit erlitt beim tragischen Unfall eine Oberschenkel-Prellung am rechten Bein, die dritte Österreicherin, Luna Pajer, einen Knochenbruch.

© youtube

Shuttlebus rast in Gruppe

Das Video einer Überwachungskamera zeigt den Unfallhergang genau: Ein großer Shuttlebus des  Veranstalters fährt viel zu schnell in eine enge Kurve und mäht eine fünfköpfige Sportlergruppe regelrecht nieder. Der Bus fährt ohne zu bremsen weiter und hält erst viel später an, die Sportler bleiben auf dem Boden liegen. Helfer rennen zur Unglücksstelle und versorgen die Athleten.

© youtube

Die 15-jährige Niederösterreicherin Vanessa Sahinovic hat bei dem Unfall ein Polytrauma mit Mehrfachfrakturen erlitten, sie wurde wie auch Luna Pajer mit einem Ambulanzjet nach Österreich überstellt, der Transport verlief ohne Komplikationen. Sahinovic wurde noch in der Nacht in einem Wiener Krankenhaus operiert. Neben multiplen Knochenbrüchen im Beckenbereich und am Oberschenkel ist auch die Wirbelsäule stark betroffen. Sie wird in den nächsten Tagen noch weitere Operationen über sich ergehen lassen müssen. Sahinovic befindet sich in künstlichem Tiefschlaf. Über den Ausgang des Genesungsverlaufes können derzeit noch keine genaueren Angaben gemacht werden.

Die Polizei untersucht

Die Organisatoren der Spiele sprachen in einer Stellungnahme am Abend von "einem schrecklichen Unfall". Die Gedanken seien bei den Athleten, ihren Familien und der österreichischen Delegation, sagte ein Sprecher der Europaspiele. "Der Vorfall ist jetzt Gegenstand einer Polizeiuntersuchung, und bis dieser Prozess abgeschlossen ist, werden wir kein weiteres Statement abgeben."

Medizinische Versorgung

In Baku steht den Synchron-Schwimmerinnen und den anderen Athletinnen und Athleten wie auch den Betreuern die medizinische Abteilung unter der Leitung von Alfred Engel rund um die Uhr zur Verfügung.

In Baku haben die Schwestern Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri dafür entschieden, in der Duett-Vorrunde doch an den Start zu gehen. "Wir starten für Vanessa!" Hier ist ihre Darbietung: