Die Tour de France wird angesichts der Terrorgefahr heuer erstmals von Spezialkräften der Gendarmerie bewacht. Die Elitetruppe GIGN werde das Radrennen auf der gesamten Strecke begleiten, um im Notfall zu intervenieren, kündigte Innenminister Bernard Cazeneuve am Dienstag in Paris an.

Beamte dieser Sondereinheit waren 2015 eingesetzt worden, als sich zwei Terroristen nach ihrem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" verschanzt hatten.

Außerdem sollen mindestens 23.000 Polizisten aufgeboten werden, um die Radprofis und das Publikum vom 2. bis 24. Juli auf der mehr als 3.500 Kilometer langen Strecke zu schützen. Ziel sei es, die Sicherheit zu gewährleisten, ohne den festlichen Charakter des Traditionsrennens zu stören, betonte Cazeneuve nach einem Treffen mit den Tour-Veranstaltern.

Zwölf Millionen Zuschauer

"Wir müssen extrem wachsam sein und alle nötigen Vorkehrungen treffen", erklärte der Minister. Die Tour rolle heuer angesichts des hohen Terrorrisikos unter besonderen Vorzeichen ab. Deshalb müsse man außergewöhnliche Maßnahmen treffen. Rund zehn bis zwölf Millionen Zuschauer stehen bei der Tour am Straßenrand.

Nach der Anschlagsserie des vergangenen Jahres warnen die Behörden in Frankreich regelmäßig vor hoher Terrorgefahr. Auch für die am 10. Juni beginnende Fußball-Europameisterschaft sind strenge Sicherheitsvorkehrungen angekündigt.

Mit den beiden sportlichen Großveranstaltungen hatte die Regierung eine weitere Verlängerung des Ausnahmezustands um zwei Monate gerechtfertigt. Dieser gilt nun bis Ende Juli und gibt den Behörden Sonderrechte. Sie können beispielsweise Menschen ohne Richterbeschluss unter Hausarrest stellen.