Gemma Sagan schaun! Peter Sagan tritt heute (Training) und Sonntag (Rennen, 13 Uhr) beim Mountainbike-Opening in Stattegg an. Offiziell mit dem kuriosen Grund, sich auf die Kalifornien-Rundfahrt vorzubereiten. Damit bringt er viele Steirer dazu, ihre Wochenendpläne über den Haufen zu werfen.

Der 26-Jährige ist Liebling der gebeutelten Radsport-Fans, Medien und Autogrammjäger. Sagan hat Kultfaktor, weil . . .

. . . er die Haare trägt wie ein Shampoo-Model oder Rockstar. Nur wenige Männer können damit 2016 noch cool ausschauen.

. . . er viele seiner Siege einhändig auf dem Hinterrad („Wheelie“) feiert.

. . . er richtigen „Bums“ hat: Vier Mal schnappte er sich das Grüne Trikot des besten Sprinters bei der Tour de France.

. . . er ein Mann ist, der in hautengen Lycra-Hosen und weißen Radschuhen scharf aussieht wie John Travolta in Lederjacke.

. . . er nicht in Monaco lebt, sondern in seinem Heimatort Zilina.

. . . er das Rad beherrscht wie nur wenige auf der Welt. Bei Paris – Roubaix sprang er über den gestürzten Fabian Cancellara – auf Pflastersteinen und bei Vollgas. Er springt über Stufen, Gehsteigkanten – und bis in den Radträger am Rad des Betreuerautos.


. . . er Englisch spricht wie Valentino Rossi.

. . . Peter Sagan nicht aussieht, als hätte er ständig Hunger. Dass er daher auf dem Berg nicht zu den Stärksten zählt, ist egal.

. . . er einer der besten Abfahrer ist. „Er versteckt sich nie und probiert im Rennen selber viel aus“, sagt Österreichs Junioren-Weltmeister Felix Gall. „Er ist wahnsinnig stark und kann alles. Sogar am Berg fährt er manchmal mit.“


. . . er den hölzernen Tour-de-France-Sieger Christopher Froome vor laufenden Kameras „Froomi“ nennt und ihm das Kapperl richten will. Treffen mit Sagan entlocken selbst dem überkorrekten Briten ein Lachen.

. . . sich Sagan für die Mitmenschen interessiert. „Als wir nach der WM geplaudert haben, wusste er, dass ich eigentlich aus dem Triathlon komme. Das war schon cool“, sagt Gall.

. . . er bei seiner Hochzeit in Doln Kubín angezogen war wie ein Zar. Er kam im Oldtimer und musste sich beim „Absperren“ mit einer Motorsäge den Weg frei schneiden. Dann ließen er und die bildhübsche Katarina zwei weiße Tauben fliegen.

. . . er bei einer Bergetappe der Tour de France 2014 die Zeit hatte, kurz stehen zu bleiben, um seine Katarina zu küssen.

. . . er sich 2012 artig entschuldigte, nachdem er einem Podium-Girl in den Hintern gezwickt hatte. Übrigens: 5000 seiner Fans zwickten ihre Freundinnen daraufhin in den Allerwertesten und posteten die Bilder.

. . . er unglaublich lustige Videos postet. So spielte er mit seiner Frau und Freunden eine Szene aus „Grease“ nach.


. . . er richtig gut mountainbiken kann. 2008 wurde er Junioren-Weltmeister im Cross-Country.

. . . er die Hoffnung auf einen sauberen Radsport ohne medizinisches und technisches Doping noch nicht enttäuscht hat.

. . . weil der Star des Tinkoff-Teams jetzt völlig überraschend in Stattegg auftaucht und sich auch hier als Star zum Anfassen präsentiert. Gerüchte machen die Runde, er sammle Punkte in der UCI-Weltrangliste für sich und die Slowakei. Startet er gar bei Olympia in Rio auch im Mountainbike-Rennen?