Sie sind beide Superstars in ihren Sportarten, seit zwei Jahren sind sie ein Paar und in den vergangenen Monaten pushten sie sich gegenseitig Richtung Comeback. Tiger Woods laborierte über viele Monate an Rückenproblemen, Lindsey Vonn musste zwei binnen kürzester Zeit erlittene Kreuzbandrisse verarbeiten. „Wir marschieren Hand in Hand zum Comeback und arbeiten sehr hart“, sagt die vierfache Gesamt-Weltcupsiegerin. Wie sehr das Glamour-Paar im Gleichschritt marschiert, zeigt der Zeitpunkt ihres Comebacks. Tiger schlägt am 3. Dezember in Florida erstmals wieder bei einem Golf-Turnier ab, Lindsey bestreitet am gleichen Tag das Training für die Weltcup-Abfahrt in Lake Louise.

Kaum Probleme

Bis dahin „arbeite ich täglich sehr hart. Und selbst wenn es wie in den vergangenen Tagen des Öfteren schneit, bin ich auf der Piste. Tiefschnee fahren ist schließlich eine angenehme Abwechslung“, lässt die 30-Jährige auf ihrer Homepage wissen. Wie sehr Vonn ihren Körper zusetzt, weiß Manager Robert Trenkwalder am besten: „Ich habe täglich Kontakt mir ihr. Trotz der vielen Einheiten geht es ihr gesundheitlich sehr gut. Im Training gibt es kaum Probleme, was natürlich sehr erfreulich für alle ist.“
Der Tiroler warnt aber vor allzu großer Euphorie: „Bis jetzt ist Lindsey zwar auf präparierten Pisten gefahren, aber eine Weltcup-Piste ist noch einmal ein anderes Level. Erst im ersten Zeitlauf in Lake Louise wird man sehen, wo sie wirklich steht.“ Was für sie spricht, ist ihre Geduld. „Im Gegensatz zu ihrem Comeback nach der Knieverletzung bei der Weltmeisterschaft in Schladming, ist sie es diesmal vorsichtiger angegangen, hat sich langsam an die Geschwindigkeit und die Belastungen herangetastet“, erzählt Trenkwalder: „Erst in den nächsten Tagen werden wir sehen, wie ihr Körper auf noch größere Belastungen reagiert.“

Keine Wunder

Eines ist für ihn aber klar: „Vonn ist mit dem Sieger-Gen ausgestattet und will wieder ganz oben auf dem Podest stehen. Bei Menschen wie ihr wird es nie viele Läufe und viele Tage geben, an denen sie nicht um den Sieg mitfahren kann“. Trotzdem sind die Erwartungen für die Speed-Bewerbe – offiziell – sehr gering. „Nach fast 22 Monaten Pause darfst du dir kein Wunder erwarten“, erklärt der Manager.

Er und das Betreuerteam verordneten Lindsey auch genügend Pausen. „Die verbrachte sie im privaten Umfeld mit Tiger und ihrer Familie. Sie waren gemeinsam unterwegs, erholten sich am Meer“, sagt Trenkwalder. In Lake Louise wird Vonn nicht auf ihre US-Landsfrau Mikaela Shiffrin treffen. Zwischen den beiden Damen soll, so berichten zumindest US-Medien, ein „Zickenkrieges“ bevorstehen. Nur dürfte der wohl nur der Wunschtraum einiger Society-Journalisten sein. „Lindsey konzentriert sich auf ihre Rennen, weil sie noch viel vor hat. Sie will den Allzeitrekord von Annemarie-Moser Pröll mit 62 Weltcup-Siegen brechen – und dazu fehlen nur noch drei. Außerdem stehen Medaillen bei der Heim-WM in Vail ganz oben auf ihrer To-do-Liste“, sagt Trenkwalder.

JOSCHI KOPP