Die Geschichte ist schnell erklärt. Für die Amateur-Team-WM, die für die Herren vom 4. bis 7. Oktober in Belek in Szene geht, hat Österreichs Golf-Verband neben dem Grazer Lukas Nemecz und Manuel Trappel auch den 17-jährigen Schladminger Matthias Schwab genannt. Doch Vater Andreas erteilte dem ÖGV nun eine Absage, die jede Menge Zündstoff in sich birgt.

Schule geht vor

Das "Nein" argumentiert Schwab Senior so: "Matthias kehrt erst am 30. September vom Junior-Ryder-Cup aus den USA zurück und müsste noch am selben Tag weiter nach Belek fliegen. Außerdem würde er dann gleich drei Wochen in der Schule fehlen und das hat die Direktorin nicht gut geheißen. In einem Jahr, wo Matthias ein gutes Matura-Zeugnis für seinen Studienplatz an der US-Top-Universität von Vanderbilt vorweisen sollte, muss die Schule im Vordergrund stehen." Nachsatz: "Matthias hat mit seinen Erfolgen schon viel für Österreichs Golf getan. Ich hoffe, der Verband ist einsichtig."

Bereits 2010 abgesagt

Doch stößt Schwab bei ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny auf großes Unverständnis. "Wir fördern Matthias so gut es geht. Das Einzige, was wir dafür verlangen, ist seine Teilnahme an der Team-WM. Bereits 2010 hat uns Schwab eine Absage erteilt, danach aber schriftlich versichert, dass Matthias uns künftig zur Verfügung stehen wird. Das ist jetzt wieder nicht der Fall", ärgert sich der Ex-European-Tour-Spieler, der betont: "Am Auftritt von Matthias hängen Fördergelder und Sponsoren. Immerhin hätten wir mit ihm Chancen auf den WM-Titel."

Was Zitny, der auch bei den Damen die Absage von Marina Stütz schlucken musste, besonders wurmt: "Der Junior-Ryder-Cup wird am 24. und 25. September gespielt. Danach könnte Matthias zurückfliegen, in die Schule gehen und dann zur WM fliegen. Aber das geht angeblich nicht, Schwab lässt den Verband erneut hängen. Das wird Konsequenzen haben müssen. Am Freitag ist Vorstandssitzung, dann sehen wir weiter." Wie dieses Konsequenzen auch immer aussehen werden (Kader-Ausschluss?), Zitny betont zugleich, "dass wir bestimmt nichts beschließen, das der Karriere von Matthias schaden könnte." Fortsetzung folgt.