Ein schwerer Sturz von MotoGP-Pilot Alex de Angelis aus San Marino im Training zum Großen Preis von Japan in Motegi hat am Samstag das Qualifying überschattet. De Angelis hatte in einer Kurve die Kontrolle verloren und sich überschlagen. Der 31-Jährige war zunächst bewusstlos, später wurde in einem Krankenhaus eine Lungen-Prellung diagnostiziert. Weitere Untersuchungen ergaben bei de Angelis fünf Wirbel- sowie drei Rippenbrüche.

Bei vier Wirbeln sind die Wirbelkörper gebrochen, was sehr gefährlich ist. Da die Brüche jedoch nicht verschoben sind, müsse vorerst nicht operiert werden.

Zu dem Crash war es in der letzten Trainingssession gekommen. Laut MotoGP-Offiziellen war der Aprilia-Fahrer wieder bei Bewusstsein, ehe er mit dem Hubschrauber ins Dokkyo-Spital nach Mibu geflogen wurde.

Update: Innere Blutungen festgestellt

Wie motorsport-magazin.com berichtet, ist es in der Nacht zu Komplikationen gekommen. So wurden innere Blutungen im Schädel festgestellt. MotoGP-Arzt Michele Zasa bleibt zur Sicherheit einige Tage in der Klinik und wird De Angelis zur Seite stehen. Eine Überstellung nach Europa ist derzeit nicht möglich.

Leichte Entwarnung gibt es aber was die Wirbelbrüche angeht: Lähmungserscheinungen sind nicht aufgetreten.

Zum Sportlichen

Dani Pedrosa hat in der MotoGP-WM seinen ersten Saisonsieg und den insgesamt 50. Grand-Prix-Sieg in seiner Karriere gefeiert. Der Honda-Werksfahrer aus Spanien gewann am Sonntag den Großen Preis von Japan in Motegi vor dem Italiener Valentino Rossi und Landsmann Jorge Lorenzo. In der WM-Gesamtwertung baute Rossi den Vorsprung auf seinen Yamaha-Teamkollegen Lorenzo auf 18 Punkte aus.

Pedrosa, zu Beginn bei schlechtem Wetter und schwierigen Streckenverhältnissen lange Zeit an vierter Stelle liegend, konnte das Duo in der zweiten Rennhälfte noch überholen und gewann mit einem doch deutlichem Vorsprung von über acht Sekunden. Für den bald 30-Jährigen war es der erste Erfolg seit August 2014, damals triumphierte er in Brünn. In der Königsklasse war es der 27. Sieg für den Katalanen.

Im WM-Klassement baute Rossi den Vorsprung auf Lorenzo von 14 auf 18 Punkte aus. Dritter in der Wertung ist Marc Marquez. Der Spanier, der im Rennen in Japan mit fast 30 Sekunden Rückstand nur Vierter wurde, hat nun auch theoretisch keine Chance mehr auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Ausstehend sind noch die Grand Prixs von Australien, Malaysia und Valencia. Selbst wenn Lorenzo dreimal gewinnen sollte, reichen Rossi drei zweite Plätze zum Gewinn des zehnten WM-Titels.

Pedrosa hatte die ersten drei Saisonrennen aufgrund einer Armverletzung verpasst und überlegt, seine Karriere aus diesem Grund sogar an den Nagel zu hängen. "Zu Beginn hatte ich kein gutes Gefühl und konnte nicht schnell fahren. Aber am Ende lief es besser. Ich bin wirklich glücklich", sagte der Spanier. Rossi freute sich vor allem in Hinblick auf die WM-Wertung. "Das ist ein gutes Resultat für die Weltmeisterschaft. Zu diesem Zeitpunkt brauche ich die Punkte", so der Italiener.