"Nun haben wir das Auto in den Bereichen noch verbessert, die wichtig sind für den Grand Prix. Das sollte uns helfen", führte der Deutsche weiter aus. Vor einem Jahr belegte Vettel Rang zwei beim Klassiker.

Ein Sieg in Monte Carlo war Vettel selbst erst einmal gelungen: 2011 in seinem zweiten Weltmeister-Jahr bei Red Bull. Ferrari, die Traditionsmarke der Formel 1, wartet noch bedeutend länger auf einen Siegerjubel im Mekka der Motorsport-Königsklasse: 2001 siegte Michael Schumacher in Monte Carlo für Ferrari.

Vettel hält ungeachtet der Verbesserungen und der eigenen Zuversicht allerdings auch in diesem Jahr die Silberpfeile für die Favoriten auf dem engen Stadtkurs. Schon in den vergangenen drei Jahren kam jeweils Nico Rosberg von Mercedes in den Genuss des Gewinner-Dinners im Fürstenpalast.

"Es war fantastisch, hier in den vergangenen drei Jahren zu gewinnen. Aber ich weiß, dass es schwierig wird, das zu wiederholen", räumte unterdessen Rosberg ein. Denn Teamkollege und Titelverteidiger Lewis Hamilton sowie Ferrari und Red Bull seien sehr stark. Vor dem Rennen am Sonntag führt Rosberg (100 Zähler) im WM-Klassement deutlich vor Vettels Ferrari-Kollegen Kimi Räikkönen (61 Punkte), Hamilton liegt 43 Zähler zurück, Vettel 52.

Rosberg musste sich bei der Pressekonferenz zum Klassiker in Monaco fast vorkommen wie bei einem Verhör. Immer wieder wurde der WM-Spitzenreiter der Formel 1 nach einer Aussprache mit seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton gefragt. "Ob wir miteinander gesprochen haben oder nicht, bleibt intern", betonte Rosberg. Er ließ es offen - und er ließ sich auch nicht die Worte verdrehen.

"Ich habe nicht gesagt: 'kein Kommentar'. Ich habe gesagt, es bleibt intern", bekräftigte Rosberg. Für den Vize-Weltmeister ist der folgenreiche Crash mit Hamilton nach nur drei Kurven beim Großen Preis von Spanien aber ohnehin abgehakt. "Das ist Vergangenheit, daran denke ich nicht mehr", sagte er.

Die beiden "Silberpfeil"-Piloten waren ausgeschieden, die Kommissare werteten den Unfall als normalen Rennzwischenfall. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff legte sich auf keinen Schuldigen fest.

Im Kampf um seinen vierten Sieg in Serie bei der Mutter aller Grand Prix' will Rosberg auch nichts anders machen als sonst. "Die Beziehung ist dieselbe wie vorher. Die Herangehensweise bleibt die gleiche wie immer. Ich versuche alles, um zu gewinnen", betonte der 30-Jährige. Dass er mit einem weiteren Sieg nur noch Ayrton Senna in dieser Statistik vor sich hätte, der fünf seiner sechs Monaco-Siege nacheinander gefeiert hatte, weiß Rosberg. "Ich kenne die Statistiken, aber daran richte ich mich nicht aus", betonte er.

Nachdem Rosberg zunächst offen gelassen hatte, ob er sich mit Lewis Hamilton ausgesprochen habe, bestätigte der Brite kurz darauf eine Unterredung mit dem deutschen WM-Führenden. "Wir haben heute miteinander gesprochen. Früher hat es Spannungen gegeben. Jetzt ist es nur gegenseitiger Respekt. Wir sind halt auch älter geworden", fügte der 31-jährige dreimalige Weltmeister lächelnd hinzu.