Ein Erfolg sieht eigentlich anders aus:  Auf 12 Millionen Euro pro Saison wollte FIA-Präsident Jean Todt ab 2017 die Kosten für die Formel-1-Motoren pro Saison eigentlich beschränken, um den kleinen Teams zu helfen. Was die Formel-1-Komission jetzt als neues Motorenreglement beschloss, klingt freilich ganz anders: Eine Preisreduzierung um eine Million Euro für 2017 und dann noch einmal um weitere drei Millionen für 2018 – dafür sollen dann alle mit nur noch drei Motoren pro Saison auskommen statt jetzt fünf. Und Benzin und Öl-Kosten sind dabei noch nicht einmal mit eingerechnet...

Letztlich ein Sieg der Hersteller, die im Endeffekt so sogar mehr verdienen, gegen Todt auf ganzer Linie. Eine echte Erleichterung für die kleineren Teams sieht anders aus - und die, allen voran Force India und Sauber,  sind auch dementsprechend verärgert.

Auch die anderen Punkte der neuen Motorenregeln sind nicht wirklich überzeugen: Über "Soundgeneratoren", die ab 2018 künstlich mehr Lärm schaffen sollen, lachen die Fans jetzt schon. Und die gößere Leistungsgleichheit, die geschaffen werden soll, scheint vielen Experten über die momentanen Vorschläge größerer Entwicklungsfreigaben in einigen Bereichen, dazu speziellen Einschränkungen in anderen und einer komplizierte Formel, wie die Leistungsunterschiede berechnet werden sollen, kaum zu erreichen.

Die Schwächeren müssen einspringen

Die Frage der "Verfügbarkeit"  konkurrenzfähiger Motoren ist auch nicht wirklich geklärt. Zwar haben sich die Hersteller verpflichtet, allen Teams Antriebseinheiten zur Verfügung zu stellen. Aber die Falle liegt darin, dass immer der einspringen muss, der am wenigsen Kunden hat. Das sind die schwächeren Renault und Honda. Mercedes und Ferrari sind durch ihre bestehenden Partnerschaften fein raus - die Möglichkeit, einen bestimmten starken Konkurrenten – siehe Red Bull – auszuschließen, ist für sie immer noch gegeben.

Todt hatte letztes Jahr ja für den Fall, dass seine Forderungen nicht erfüllt würden, den "Alternativ-Motor", einen einfacheren Turbo ohne Hybridsystem, den ein unabhängiger Hersteller hätte bauen können, auf den Tisch gebracht. Nur auf Grund dieser Chance ließ sich Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz damals überreden, in der Formel 1 zu bleiben – jetzt ist der Alternativmotor, der maximal sechs Millionen pro Saison gekostet hätte, trotzdem ohne weitere Debatte erst einmal vom Tisch.Womit klar scheint, "dass das von Anfang an nur ein Trick war, um uns bei Laune zu halten", so Red Bull-Motorsportkoordinator Helmut Marko

KARIN STURM, SOTSCHI