Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat Frauen als "zu schwach" für die Königsklasse des Motorsports bezeichnet. "Ich glaube nicht, dass Frauen die physischen Voraussetzungen haben, um ein Formel-1-Auto schnell fahren zu können. Und sie werden auch nicht ernst genommen", sagte der 85-jährige Brite laut mehreren Zeitungen bei einer Podiumsdiskussion anlässlich der "Advertising Week Europe" in London.

In der Formel 1 gibt es aktuell keine weibliche Pilotin, seit Susie Wolff vergangenes Jahr als Test- und Entwicklungsfahrerin das Handtuch geworfen hat. In der Geschäftswelt sind Frauen laut Ecclestone dafür durchaus erfolgreich. Sie würden weit kompetenter sein und auch keine überzogenen Egos haben, meinte Ecclestone am Dienstag.

Ecclestone plädiert für Austritt Großbrittaniens aus EU

In dem offenbar etwas bizarren Gespräch plädierte der Brite auch "zu hundert Prozent" für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Außerdem solle man Brüssel los werden und stattdessen sollte Russlands Präsident Wladimir Putin Europa regieren. Immigranten hätten nichts zu Großbritannien beigetragen, betonte Ecclestone. Donald Trump wäre für den Milliardär als US-Präsident "fantastisch".

Susie Wolff auf Seite des Formel-1-Chefs

Die Aussagen von Bernie Ecclestone, dass Frauen zu schwach für die Formel 1 seien, haben in sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Susie Wolff verteidigte den Briten aber. Die Ehefrau von Mercedes-Sportdirektor Toto Wolff hatte als Williams-Ersatzfahrerin selbst auf ein Formel-1-Cockpit gehofft, diese Hoffnung aber aufgegeben und im November ihre Motorsport-Karriere beendet.

"Nachdem ich Bernies Ausführungen gehört habe und dann aber selbst mit ihm gesprochen habe,", sagte Susie Wolff, "ist mir klar, dass wir beide dieses Ziel haben, eine Frau in die Formel 1 zu bringen." Für sie würden Taten mehr zählen als Worte. Und Ecclestone habe ihr erst vergangene Woche Unterstützung in ihrer Initiative "Traue dich, anders zu sein" zugesagt, mit der Frauen ermutigt werden sollen, in den Motorsport zu gehen.