Keine Zeit wollte Renault bei seiner Rückkehr als eigenständiges Team im Formel-1-Zirkus verlieren. Als Erster enthüllte der französische Rennstall im Entwicklungszentrum von Guyancourt seinen Boliden für die Weltmeisterschaft 2016. Jugendlich und dynamisch will sich Renault in der Weltmeisterschaft 2016 präsentierten, ohne auf die eigene Tradition und die viel betonte "Leidenschaft für den Rennsport" zu vergessen.

Das wird alleine durch einen Blick auf das Fahrer-Duo deutlich. Die Franzosen vertrauen neben dem Formel-1-erprobten Kevin Magnussen auf Neuling Jolyon Palmer. Der 25-jährige Brite agierte in der letzten Saison als Testfahrer von Lotus, dem Vorgänger des aktuellen Renault-Teams. Dementsprechend war den beiden vor den Augen von Renault-Legende Alain Prost, FIA-Präsident Jean Tod und Journalisten aus aller Welt die Neugier auf das neue Arbeitsgerät anzusehen, schien die Enthüllung des Renngefährts alles andere als selbstverständlich zu sein.

Die Präsentation von Kevin Magnussen kam doch überraschend. Bis vor kurzem galt Pastor Maldonado als Fixstarter. Er muss aber nach dem Ende des Geldsegens des Erdölgiganten (PDSVA) aus Venezuela vorerst seine Pläne auf Eis legen.

Die Optik des in schwarz und nur wenig renault-gelb gehaltenen R.S.16. scheint vielversprechend. Inwieweit die weiternentwickelte Technik des Vorjahres-Lotus mit dem Äußeren des Boliden mithalten kann, wird sich weisen. Aber eines ist zumindest zu spüren: die Aufbruchsstimmung eines schlafenden Riesen der Königsklasse.

UWE BLÜMEL, PARIS