Bei Red Bull ist man sich ja schon seit einiger Zeit relativ sicher, im nächsten Jahr mit Renault-Motoren am Start zu stehen. Allerdings sorgten die Drohungen von Renault-Chef Carlos Ghosn in den Verhandlungen mit Bernie Ecclestone, im Zweifelsfall nicht nur Lotus nicht zu übernehmen, sondern auch seine Motorenabteilung komplett zu schließen, dann im Fahrerlager in Abu Dhabi dann doch wieder für Verwirrung.

Aber abgesehen von der Tatsache, dass angesichts bestehender Verträge Renault dann wohl die entscheidende Hardware an Red Bull verkauft hätte, sodass es dort – über den "Umweg" Mario Illien – erst einmal hätte weitergehen können: Die Gefahr, dass Renault komplett aussteigt, scheint am Sonntagvormittag in der letzten von vier zähen Verhandlungsrunden zwischen Bernie Ecclestone und Renault-Marketing-Vorstand Jérôme Stoll deutlich geringer geworden zu sein. Ecclestone gab wohl doch noch einmal ein bisschen nach, es soll jetzt Sonderzahlungen an die Franzosen geben, wenn auch nicht ganz so hohe, wie ursprünglich gefordert. Ein Kompromiss, mit dem man jetzt wohl leben könne, hieß es aus Renault-Kreisen, allerdings muss Ghosn noch zustimmen.

Wie gehen wir es an: Horner, Marko, Stoll
Wie gehen wir es an: Horner, Marko, Stoll © (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ XPB Images)

Die Entscheidung soll Dienstag oder Mittwoch fallen, dann würde die Lotus-Übernahme und der Red-Bull-Renault-Deal gleichzeitig verkündet. Die Aussage von Dr. Helmut Marko passt dazu: „Es sieht gut aus, dass die Vereinbarung, die wir haben, mit wem auch immer, im Laufe der Woche bekannt gegeben werden kann.“ Und es bleibt die Hoffnung, „dass die was einigermaßen Konkurrenzfähiges hinbekommen, sodass wir wieder ein Stück näher herankommen“, so Marko. Renault will über den Winter seine Antriebseinheit komplett renovieren, auch mithilfe von Ilmor.