In der Vereinigung der Grand-Prix-Piloten unter Alexander Wurz ist vorerst aber Deeskalation angesagt. "Dialog statt Boykott" lautet das Motto, das die GPDA ausgegeben hat.

Immer wieder ist es in der Formel 1 zu grenzwertigen Situation wegen der Reifen gekommen, 2013 in Silverstone war sogar ein Fahrer-Boykott im Raum gestanden. "Davon ist man nun aber weit entfernt", versicherte Wurz gegenüber www.motorsport.com. "Dinge wie diese sind vielen (Reifen- Anm.) Herstellern schon passiert", ergänzte der Österreicher. "Die Formel 1 entwickelt sich ständig weiter und die Kräfte auf die Reifen können bisweilen schlagartig anwachsen."

Man sei deshalb sowohl mit Pirelli als auch mit dem Motorsport-Weltverband (FIA) in Kontakt, wolle die Diskussionen aber lieber hinter verschlossenen Türen führen, sagte der Österreicher. "Für alle Parteien hat aber die Sicherheit der Fahrer die höchste Priorität", versprach Wurz.

Vettel hatte nach seinem Ausfall in Belgien heftige Kritik an Pirelli geübt und die Qualität der Reifen als "miserabel" bezeichnet. Wäre dies wenige hundert Meter vorher passiert, wäre er in eine Mauer geknallt, hatte sich der deutsche Vierfach-Champion damals echauffiert.

Wurz hatte - damals aber in der Funktion als ORF-Co-Kommentator - Vettel insofern recht gegeben, als er sinngemäß meinte, die Folge eines Reifenschadens an einem Rennauto sollte eher ein klassischer und weitgehend noch kontrollierbarer "Patschen" und nicht ein explosionsartiges Auflösen der Pneus sein.

Pirelli hat auf Vettels Kritik gekontert und die Strategie von Ferrari als "riskant" bezeichnet. Womöglich kommt es auf der gefährlichen Highspeed-Strecke in Monza nun zu einer Limitierung der Rundenanzahl, die man mit einem Reifensatz zurücklegen darf.