Im Finish versuchte Daniel Ricciardo auf frischen Reifen sogar, das erste Saisonpodest zu erobern. Es gelang nicht, damit gab Ricciardo Platz vier an Daniil Kwjat zurück.

Der junge Russe kam damit zu seinem bisher besten Karriere-Ergebnis in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Vor Monaco waren zwei sechste Plätze von Ricciardo die besten Saisonergebnisse für das vierfache Weltmeisterteam gewesen, das nicht zuletzt wegen der Probleme von Motorenpartner Renault weit zurückgefallen ist. Mit den 22 Zählern von Monaco hat die austro-englische Truppe aber Platz vier in der Teamwertung vorerst abgesichert.

Eine Genugtuung war das Ergebnis vor allem für Aufsteiger Kwjat. Der 21-Jährige aus Ufa war wie Ricciardo zuletzt von Motorsport-Direktor Helmut Marko in die Mangel genommen worden, weil nach dessen Dafürhalten die beiden Junioren vom Red-Bull-Schwesternteam Toro Rosso effizienter gefahren waren.

In Monaco "patzte" allerdings ausgerechnet der so hoch gelobte Farm-Team-Pilot Max Verstappen. Der Crash des jungen Niederländers in der 64. Runde löste jene Safety-Car-Phase aus, die Mercedes und Red Bull veranlassten, im Finish Lewis Hamilton bzw. Ricciardo nochmals an die Box zu holen und mit einem weiteren Satz Supersoft-Reifen auszurüsten.

Hamilton verlor dadurch zwei Plätze und den Sieg. Ricciardo hingegen kämpfte sich mit einem harten Manöver gegen Kimi Räikkönen zunächst auf Platz fünf vor. Dort machte ihm Kwjat auf Teamanweisung Platz, damit der Australier Sebastian Vettel und Hamilton jagen konnte. Als dies erfolglos blieb, gab Ricciardo in der Schlussrunde Platz vier zurück.

"Ich bin richtig glücklich über Platz vier und das gute Teamergebnis", strahlte Daniil "Wjatscheslawowitsch" Kwjat, der im Vorjahr selbst noch im Toro Rosso gesessen war. Ricciardo gestand: "Es hat Spaß gemacht, Vettel und Hamilton zu jagen und um einen Podestplatz zu kämpfen. Gut, dass die Rennkommissare keine Maßnahme ergriffen haben wegen der Sache mit Räikkönen." Teamchef Christian Horner lobte: "Das war an diesem Tag unser Maximum."

Durchatmen darf man für's erste auch bei Renault. Denn erstmals hielten die Motoren von Kwjat und Ricciardo, die beide in Monaco schon auf Teile der vierten und letzten Antriebseinheit zurückgreifen mussten. "Wir haben in Viry unser Maximum gegeben, um die Standfestigkeit und die Fahrbarkeit zu erhöhen", sagte Thierry Salvi vom französischen Motorenpartner. "Es geht in die richtige Richtung, diese Punkte waren sehr wertvoll."

Das sah auch Cyril Abiteboul so. "Es war nicht leicht, bei dieser massiven Kritik jeden in der Firma bei der Stange zu halten. Jetzt bleiben wir so lange auf dem Gas, bis wir da sind, wo wir sein wollen", versprach der Formel-1-Geschäftsführer von Renault.