Der Motorensound wurde kritisiert (die Formel 1 ist wieder lauter geworden), die Langeweile wurde herauf beschworen (diese These hält auch nicht mehr). Und den spektakulären Funkenflug unter den Autos hat man auch wieder entdeckt. Dank Magnesium-Schienen brennt jeder Formel-1-Wagen nun bei Streckenunebenheiten ein Feuerwerk ab.

Richtig konstant geblieben ist nach vier Rennen die Souveränität des Lewis Hamilton. Beim GP von Bahrain war der regierende Weltmeister nicht nur der Erste, der über die Ziellinie fuhr, er durfte sich auch als großer Sieger des Rennens fühlen, weil seine ersten Verfolger Punkte liegen ließen. Nico Rosberg wurde nach einem tollen Rennen Dritter, Sebastian Vettel hinter Valtteri Bottas gar nur Fünfter.

Denn plötzlich hat sich Kimi Räikkönen im Ferrari beim Nacht-Grand-Prix auf dem Bahrain International Circuit so richtig ins Rampenlicht gefahren. Er wählte eine etwas andere Reifenstrategie, nützte gegen Ende auch die fehlerhafte Bremseinheit von Nico Rosberg, überholte zwei Runden vor Schluss den Deutschen und fuhr endlich wieder aufs Podium. "Wenn du Zweiter bist, kann man eigentlich nie zufrieden sein. Aber es war wohl ein gutes Rennen. Jeder weiß, dass wir mehr wollen. Das Team arbeitet zielorientiert, auch effektiv und dafür kann ich mich nur bedanken", meinte Kimi Räikkönen typisch ohne Anflug einer Emotion.

Hamilton bleibt

Denn gerade um die Zukunft von Kimi Räikkönen bei Ferrari drehte sich rund um den Bahrain-GP das Gerüchtekarussell auf Hochtouren. Sein Vertrag soll nämlich am Jahresende nicht mehr verlängert werden. Und weil Hamilton nach wie vor mit der Unterzeichnung seines neuen Mercedes-Angebots zuwartet, spekuliert die Szene schon mit einem Wechsel von Hamilton zu Ferrari. „Alles Blödsinn, Lewis bleibt bei Mercedes“, bestätigt Niki Lauda. So werden die begehrtesten Cockpits wohl nicht so bald zur Verfügung stehen. Zumal auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit einem „Hey Iceman, wir sind stolz auf dich“ die Zuneigung zum Finnen unterstrich.

Red Bull Racing kämpft immer noch, um halbwegs den Anschluss zu finden. Jedoch derzeit mit stumpfen Waffen. Daniel Ricciardo fuhr völlig unbeobachtet wenigstens auf den sechsten Platz, Daniil Kwjat vom ganz hinten noch auf Rang neun. Nach technischen Problemen strandeten hingegen beide Toro Rosso von Carlos Sainz jun. und Max Verstappen.

GERHARD HOFSTÄDTER