Der Gründer der Money Service Group, Michael Seidl, ist am Dienstag am Fürstlichen Landgericht in Liechtenstein wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu neun Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Das berichteten die Liechtensteiner Medien "Volksblatt" bzw. "Vaterland" online, ein Gerichtssprecher bestätigte dies der APA. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, "Seidl legte volle Berufung ein", so der Sprecher.

Niki Lauda, der von der MSG als Kapperlsponsor 1,2 Mio. Euro pro Jahr erhalten sollte, jedoch nur eine erste Zahlung von 400.000 Euro bekam und zudem 500.000 Euro in Seidls Anlageprodukten verlor, wollte auf APA-Anfrage keinen Kommentar zur Verurteilung abgeben. Lauda war im Prozess gegen Seidl als Belastungszeuge auftreten.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten sieben bis acht Jahre Haft gefordert, der Strafrahmen liegt bei bis zu zehn Jahren.

Die Anklagebehörde sah es als ausreichend erwiesen an, dass Seidl über vier Jahre 44 Anleger - darunter neben Lauda angeblich auch Ex-Skirennläufer Harti Weirather, der vier Mio. Euro verloren haben soll - um insgesamt 30 Mio. Euro betrogen hat. Das Geld habe er in den Aufbau der Marke MSG und in seinen luxuriösen Lebenswandel gesteckt.