Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat am Freitag mit der Trainingsbestzeit ein klares Zeichen für den Großen Preis von Südkorea gesetzt. Zusammen mit seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber, der die zweitschnellste Runde drehte, ließ der WM-Zweite aus Deutschland in Yeongam die Konkurrenz klar hinter sich. In 1:38,832 Minuten war Vettel 0,032 Sekunden schneller als Webber auf dem 5,615 Kilometer langen Kurs im Südwesten des Landes. "Wir hatten heute einen guten Tag und konnten immer etwas schneller werden", kommentierte Vettel die Red-Bull-Leistung.

Viertschnellste Runde von Alonso

Zwei Tage vor dem 16. Saisonlauf fuhr WM-Spitzenreiter Fernando Alonso im Ferrari am Nachmittag die dritte und insgesamt viertschnellste Runde. Für die drittbeste Zeit hatte McLaren-Pilot Lewis Hamilton bereits am Vormittag des sportlich allerdings noch wenig aussagekräftigen ersten Übungstages gesorgt. Allerdings deuteten die Red Bull bereits an, ähnlich dominant wie am vergangenen Wochenende in Japan zu sein, wo Vettel durch seinen zweiten Grand-Prix-Sieg in Serie bis auf vier Punkte an Alonso in der WM-Wertung herangefahren war.

"Alles in allem können wir heute richtig glücklich sein, aber ich denke, dass es extrem eng hergehen wird. Wir müssen uns noch um einiges verbessern", meinte Vettel.

Hinter den Red Bull lagen Ferrari und McLaren dicht beieinander. Gut präsentierte sich auf dem erst seit 2010 von der Formel 1 befahrenen Kurs vor den Toren der Hafenstadt Mokpo auch Mercedes. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher fuhr die sechstbeste Tageszeit, sein Teamkollege Nico Rosberg die achtbeste. "Eine ordentliche Basis für morgen und Sonntag", urteilte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

"Der größte Triumph überhaupt"

Für Red Bull wäre der Formel-1-Titel in diesem Jahr "der größte Triumph überhaupt". Das sagte Teamchef Christian Horner dem britischen Fachmagazin "Autosport" vor dem Großen Preis von Südkorea. Der Brite sieht einen erneuten WM-Erfolg für Sebastian Vettel in dieser Saison als den schwierigsten überhaupt an. Der Deutsche war im Red Bull schon 2010 und 2011 Weltmeister geworden. "Dieses Jahr ist für uns aufgrund der Regeländerungen im Winter eine echte Herausforderung. Wer auch immer am Ende den Titel holt, hat ihn absolut verdient, denn es ist sicher eines der härtesten Jahre in der jüngsten Formel-1-Vergangenheit", sagte Horner.

Vettel hatte mit seinen beiden Siegen in Singapur und Japan zuletzt 35 Punkte auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Ferrari) gut gemacht. Dennoch ist Red Bull für Horner noch lange nicht in der Favoritenrolle. "Wenn uns diese Saison eines gelehrt hat, dann dass Vorhersagen unmöglich sind. Wir hatten in Singapur und Suzuka zwei starke Rennen, aber uns stehen noch fünf Rennen bevor. Wir gehen die Sache Schritt für Schritt an und denken nur von Rennen zu Rennen", meinte der Brite.