Das Glücksgefühl bei Williams hat eine neue Form erreicht. Das Team hatte sich gerade zum Mannschaftsfoto der Sieger versammelt, als in Box ein Feuer ausbrach. Der Grund war zuerst unklar, eine KERS-Einheit soll aber Funken geschlagen und so den Band ausgelöst haben. "Es herrschte richtig Panik", schilderte Alexander Wurz, heuer Fahrerbetreuer bei Williams. Bis auf leichte Verbrennungen kamen alle mit dem Schrecken davon. Auch der an den Rollstuhl gefesselte Frank Williams. Einige Mechaniker litten an den Folgen des eingeatmeten Rauches.

Der Schrecken ging vorbei, das Williams-Team freute sich wieder mehr über den Sieg von Pastor Maldonado. Seit 2004 (Montoya in Brasilien) hat Williams nicht mehr gewonnen. Die Mannschaft abzuschreiben, war eine Fehleinschätzung vieler. Das Team, das in den 90er-Jahren (Senna, Mansell, Prost) als unschlagbar gegolten hat, ist wieder in der Beletage der Formel 1 zurückgekehrt.

Das Auto scheint gelungen. Schon in Melbourne war Maldonado im Qualifying Achter. Im Rennen lag er bis wenige Kilometer vor dem Ziel auf Rang sechs, hinter Alonso, bis er den Williams in die Betonmauer setzte.

Diesmal hatte Maldonado nach dem zweiten Boxenstopp und nach schnellen Runden Alonso, der besser gestartet war, die Führung abgenommen - und nicht mehr abgegeben. Ohne Fehler, ohne Rutscher, ohne Verbremser. In der Schlussphase gab Alonso den Kampf auf und der GP2-Sieger von 2010 feierte, nachdem er für Williams die 7500. Führungsrunde hatte drehen dürfen, seinen ersten Formel-1-Sieg. "Ein fantastisches Gefühl", strahlte Maldonado mit seinem, wie bei Südamerikanern üblich, vollzählig angereisten Gefolge um die Wette. Weniger Glück hatte Teamkollege Bruno Senna, der von Michael Schumacher von der Straße gekickt wurde. Schumi wird in Monaco um fünf Plätze strafversetzt.

Schadensbegrenzung

Für Red Bull Racing gab es keinen Platz an der Sonne. Zuerst lief es im Training nicht optimal, dann waren die vorderen Flügel nicht tragfähig genug. Sowohl Vettel als auch Webber mussten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, die Front am Auto tauschen, "was noch zu analysieren sein wird", so Berater Helmut Marko. Für Firmenchef Dietrich Mateschitz hielt sich der Schaden in Grenzen, weil auch die McLaren wenig punkteten.