Während man den WM-Lauf in Finnland gern mit 1000-Seen-Rallye umschreibt, reicht die Zahl 1000 auf Korsika gar nicht aus. Denn die dortige Veranstaltung hört auf den Spitznamen "Rallye der 10.000 Kurven". Und wer schon einmal das Vergnügen gehabt hat, die Insel Korsika zu umrunden, der weiß, dass das keine Übertreibung ist.

Schwerarbeit steht also auch dem steirischen Beitrag bei der aktuellen Korsika-Rallye mit Pilot Andreas Aigner und Beifahrerin Daniela Ertl bevor. Seit Dienstag wird der so genannte "Schrieb" erstellt, auf dem möglichst detailliert alle Kurven, Kuppen und sonstige Hindernisse eingetragen werden müssen. "Es gibt hier wirklich keinen Zentimeter Zeit zur Erholung. Bei jedem Fehler liegst du im Felsen oder in der Steinmauer", sagt Aigner. Seine Taktik ist daher klar: "Wir werden das eher schaumgebremst angehen und schauen, fehlerfrei ins Ziel zu kommen. Jeder der das schafft, wird ganz vorne sein."

Neue Streckenführung

Zuletzt war Andi Aigner 2008 auf Korsika zu Gast, damals hat er sich den PWRC-Weltmeistertitel geholt. Es war auch das letzte Jahr der Korsika-Rallye im WM-Kalender. Danach war Pause, seit dem Vorjahr ist sie Teil der Intercontintal Rallye Challenge (IRC), der zweithöchsten internationalen Kategorie. War die WM-Rallye noch auf den Norden beschränkt, verläuft die Strecke jetzt wieder quer über die Insel (wie in der Urzeit der Rallye). "Es gibt sehr lange Verbindungsetappen und wir sind auch immer in einem anderen Hotel untergebracht", erzählt Aigner.

Aigner startet im Team von Manfred Stohl auf einem Subaru Impreza R3 in der "Production Class"-Wertung. "Mein Ziel ist der Klassensieg, deswegen bin ich hier", stellt Aigner klar.

Gegen die deutlich stärkeren S2000-Autos rechnet er sich keinerlei Chancen aus. Ein solches steuert übrigens auch Hermann Gassner junior, der auch aus der österreichischen Meisterschaft bekannt ist. Der Deutsche Gassner fährt jenen Skoda S2000, mit dem Raimund Baumschlager am Wochenende in Pinggau die Bosch-Rallye gewonnen hat. Prominentester Teilnehmer auf Korsika ist Ex-WM-Pilot Daniel Sordo, der einen Mini Cooper steuern wird. Für die engen Straßen sicher keine schlechte Wahl.