Susie Wolff, geborene Stoddart, ist seit sechs Jahren das hübscheste Gesicht des Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM). Sie spricht inzwischen ein hervorragendes Deutsch mit einem entzückenden Akzent. Am Mittwoch hat sie Deutsch und Englisch vor lauter Begeisterung aber immer wieder durcheinander gemischt. "Es ist eine super, super Chance für mich", sagt Wolff, seit Mittwoch Entwicklungs-Pilotin im Formel-1-Rennstall von Williams. Zwar sei sie bis heute noch keinen einzigen Meter mit einem Formel-1-Auto gefahren. "Aber ich habe von der Formel 1 geträumt, seit ich elf, zwölf Jahre alt war."

Susie Wolff ist zwar Schottin. "Aber eh eine halbe Österreicherin", wie sie sich selbst bezeichnet. Sie hat im vergangenen Sommer den Wiener Christian "Toto" Wolff, früher Rallye-Pilot, heute erfolgreicher Finanzinvestor und Mitinhaber des Williams-Rennstalls, geheiratet. Bei ihrem Engagement habe der Herr Gemahl die Finger aber nicht im Spiel gehabt. "Ich war schon öfter bei Williams, auch bei mehreren Grand Prix. Das Team war von meinen Leistungen im DTM-Auto beeindruckt", sagt Susie Wolff. Nach einem ausgiebigen Simulator-Test habe man dann entschieden, sie in das kostspielige Entwicklungsprogramm des Rennstalls aufzunehmen. Von einem PR-Gag sei keine Rede.

Bereits am Donnerstag fliegt Susie Wolff zum China-Grand-Prix nach Schanghai. In absehbarer Zeit wird sie "auch wirklich mit dem Formel-1-Auto fahren", sagt Wolff schwärmend. Und wenn die Wienerin Monisha Kaltenborn demnächst Teamchefin bei Sauber wird, geben zwei Österreicherinnen in der Formel 1 so richtig Gas.