Herr Bittmann, der GAK feierte gestern sein 110. Jubiläum, aber gefeiert wurde nicht. Hat man sich dabei etwas gedacht?

BENEDIKT BITTMANN: Ja. Wir hätten gerne eine Liga höher gefeiert, dann hätten wir auch einen Grund zum Feiern gehabt. So haben wir es bei einem Symbolfoto belassen, das ausdrücken soll, dass wir eine Familie sind.

Aber hätte man nicht wenigstens ein Jugendturnier mit Grillfeier machen können?

BITTMANN: Man kann schon ein Festl machen, und wir sind auch stolz, dass der Verein ein schönes Alter erreicht hat. Aber jetzt müssen erst einmal andere Dinge ins Reine gebracht werden: Das Trainingszentrum zum Beispiel oder die jetzt schon 6. Saison in der Regionalliga...

Also sitzt der Stachel nach der Niederlage im Relegationsspiel noch immer sehr tief?

BITTMANN: Das sportliche Versagen war die eine Sache, aber das Versagen eines Teils der Zuschauer war wirklich ein schwerer Schlag. Doch da gibt es nun zum Glück auch harte Sanktionen durch ÖFB und Polizei.

Denkt man da nicht ans Aufhören?

BITTMANN: Ja, aber es ist auch so, dass der GAK Steiermarks klare Nummer zwei ist. Was die Zuschaueranzahl betrifft, sind wir sogar unter den besten zehn Klubs Österreichs. Viele Kinder wollen immer noch zu uns, wir dürfen also nicht aufgeben.

Wird es den GAK noch weitere 110 Jahre geben?

BITTMANN: Karl Valentin hat einmal gesagt: Prognosen sind nicht sicher, sobald sie die Zukunft betreffen. Wenn man sich die Wirtschaftslage in Europa anschaut, die Stabilität des Euro, was weiß man? Wir werden auf jeden Fall versuchen, schlanker zu werden, was die Organisation betrifft.

Der Aufstieg ist heuer wieder einmal großes Ziel?

BITTMANN: Natürlich, aber das wird eine Saison, die viel spannender für die Fans wird. Sieben ehemalige Bundesliga-Mannschaften rackern um den Titel. Wir werden sicher nicht 15, 20 Punkte vorne liegen (lacht).

Und wann gibt's nun die nächste GAK-Party?

BITTMANN: Im Juni 2013, das wär' schön. Dann feiern wir den Meistertitel und das 111. Jahr. Das ist ja auch eine schöne Zahl, oder?