Auf dem Weg zur Titelverteidigung bekommt es Red Bull Salzburg am Mittwochabend (20.30 Uhr/live ORF eins) im Viertelfinale des ÖFB-Fußball-Cups mit Bundesliga-Konkurrent Sturm Graz zu tun. Während die Salzburger mit dem 15. Sieg en suite im Bewerb ins Halbfinale einziehen möchten, wollen die Steirer dem Favoriten in der UPC-Arena mit einem "Top-Tag" ein Bein stellen.

Die jüngsten Vergleiche mit den Salzburgern verliefen für die Grazer jedoch alles andere als erfolgreich. In den jüngsten fünf Spielen gab es vier Niederlagen und nur ein Remis, der bisher letzte Erfolg gegen die Mozartstädter gelang am 30. August 2014 in der Liga. Dennoch will der Cup-Sieger von 2010 die Chance aufs Halbfinale auch gegen den vermeintlichen Angstgegner nutzen. "Wer ins Cupfinale will, muss jeden Gegner ausschalten", zeigte sich Trainer Franco Foda vor der Partie selbstbewusst.

"Wir brauchen einen Top-Tag"

Der Deutsche weiß jedoch auch um die Stärken des Meisters und sah die Ausgangslage durchaus realistisch. "Salzburg hat große individuelle Klasse und die besten Möglichkeiten in Österreich. Wenn wir sie schlagen wollen, brauchen wir einen Top-Tag", betonte der 49-Jährige. Es ist die erste große Prüfung für seine Elf in der laufenden Saison, zuvor hatte es gegen Hartberg (6:0), Seekirchen (7:0) und Ebreichsdorf (3:2) Pflichtsiege gegeben. Foda hofft dabei auch auf die Unterstützung der Sturm-Fans: "Schön wäre es, wenn wir am Mittwoch ein volles Haus hätten."

Aus sportlicher Sicht kann Sturms Trainer gegen Salzburg nicht aus dem Vollen schöpfen. Donis Avdjiaj (muskuläre Probleme), Simon Piesinger (Kreuzbandriss) und Lukas Spendlhofer (Adduktorenprobleme) fallen sicher aus. Ein Einsatz des Ex-Salzburgers Daniel Offenbacher war am Montag aufgrund von Knieproblemen noch fraglich. Fix dabei sein wird hingegen Thorsten Schick. Der Offensivspieler, der gegen Altach den späten Ausgleich erzielte, erwartet sich ein offenes Spiel gegen die Bullen: "Wir müssen uns auf uns konzentrieren, das ist wesentlich. Es ist ein extrem wichtiges Spiel."

Garcia: "Überall die gleichen Regeln!"

Ein wichtiges Spiel ist das Duell mit den Grazern auch für "Bullen"-Trainer Oscar Garcia. Der Spanier feierte beim 2:1-Sieg gegen die Admira einen optimalen Einstand in der Bundesliga. Nun will er im Cup den Erfolg bestätigen. "Zwar kenne ich die Gegner in Österreich in erster Linie von Videos, aber die Regeln im Cup sind ja überall gleich: Es zählt ausschließlich der Sieg", gab Garcia die Richtung vor.

Für die Salzburger kommt es nach dem 4:2-Erfolg gegen Ried zum nächsten Aufeinandertreffen mit einem Bundesligisten. Garcia sah darin nicht unbedingt einen Vorteil. "Das Match auswärts bei einem Topteam derselben Liga ist ein denkbar schwieriges Los. Wir müssen wieder sehr konzentriert ans Werk gehen", forderte der Spanier.

Ähnlich sah es auch Außenverteidiger Andreas Ulmer: "Unsere beiden Siege in der Meisterschaft waren denkbar knapp. Für uns wird das Spiel alles andere als einfach." Der Routinier wies zudem auf die starken Leistungen der Grazer in dieser Saison hin: "Sturm hat im laufenden Cup die meisten Tore erzielt, was zeigt, dass sie sich in diesem Bewerb wohlfühlen." Der Aufsteiger steht im Halbfinale, das am Sonntag ausgelost wird.