Bis Anfang Dezember weilt Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller auf Urlaub. Seine Zukunftsentscheidung wird aber noch deutlich länger auf sich warten lassen. Sein Vertrag läuft mit der EM in Frankreich aus. Ob er bis zur nächsten Teamzusammenkunft im März schon mehr wisse, konnte der Schweizer am Mittwoch nach dem letzten Länderspiel des Jahres gegen sein Heimatland (1:2) nicht beantworten.

"Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Bis Ende EM läuft der Vertrag", erklärte Koller. "Ich kann jetzt nicht sagen, ob das dann gut ist oder noch nicht gut ist. Wie wir sind, wo wir stehen, das ist alles noch in der Luft." Koller ist seit November 2011 im Amt, der ÖFB an einer verlängerten Zusammenarbeit interessiert.

Entscheidung noch vor der EM-Endrunde

Ziel des Verbandes ist es, den Teamchef für die kommende WM-Qualifikation noch vor der EM-Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli 2016) präsentieren zu können. "Es gibt Kontaktgespräche mit ihm und seinem Management, die wird es weiterhin geben", sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner. "Wir versuchen, zeiteffizient zu sein. Aber wir haben auch weiterhin keinen Druck."

Zum 1:2 gegen seine Schweizer Landsleute meinte Koller, dass die Niederlage sieben Monate vor der EM-Endrunde in Frankreich keine Nervosität bei ihm ausgelöst habe. "Ich bin überzeugt, dass wir den Weg wieder finden werden." Möglicherweise sei die Niederlage, die erste seit genau einem Jahr, nicht einmal zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen. "Vielleicht ist es nicht schlecht, wenn man mal verliert, dass man zurückkommt, das mit den Spielern analysiert und wieder den Fokus findet", meinte Koller. 

Keine Wunschgegner

Nächster Team-Höhepunkt ist nun die EM-Gruppenauslosung am 12. Dezember. Wunschgegner hat Koller dabei keine. "Ich habe die Gruppentöpfe zu Hause gesehen und gedacht: Das ist schon deftig. Es gibt keinen einfachen Gegner", meinte Koller. "Ich weiß nicht, ob die oder die besser wären. Bei der EM hast du nur gute Gegner, auch wenn noch aufgestockt wurde. Es ist so, dass es kein Durchmarschieren geben wird, zumindest nicht von Österreich." 

Hinsichtlich Auslosung in Paris meinte Koller nach den Terror-Attacken, dass eine reduzierte Variante des Events zu begrüßen wäre: "Man könnte das auch in kleinerem Rahmen machen oder über das Fernsehen. Dann müssten nicht alle vor Ort sein, das wäre vielleicht nicht so eine schlechte Entscheidung."