Die Ausgangsposition ist klar. Die U21-Auswahlen von Deutschland und Österreich haben es heute in Fürth in der EM-Qualifikation miteinander zu tun. Das Besondere: Auf Augenhöhe, denn beide Mannschaften dominierten bislang, holten in vier Partien ebensoviele Siege. Deutschland greift auf Bundesliga-Leistungsträger wie Jonathan Tah (Leverkusen), Julian Weigl (Dortmund), Leon Goretzka (Schalke) sowie Bayerns Jungstar Joshua Kimmich zurück.
Aber auch im Kader von Teamchef Werner Gregoritsch stehen trotz zahlreicher Ausfälle neun Legionäre. Der Respekt Deutschlands ist groß. Schalke-Jungstar Leroy Sane spielt nach seinem Debüt im A-Team am Freitag heute in der U21. "Sie wissen, dass wir auch ein gutes Team sind", sagt Alessandro Schöpf, der heute für Dominik Wydra (gesperrt) Kapitän sein könnte.
Es würde passen, immerhin agiert Schöpf als Antreiber eines Top-Jahrgangs. Drei Tore und fünf Assists in vier Spielen stehen auf dem Konto des Mittelfeldspielers. Vergleiche mit Zlatko Junuzovic werden laut. "Das ehrt mich. Er ist in Bremen und im Team gut und ein Vorbild für viele", sagt Schöpf.

Schulterklopfer Ribery

Aufgewachsen in Umhausen, Tirol, wechselte er in den Bayern-Nachwuchs. Dort durfte er nur in einem Ligaspiel auf der Bank Platz nehmen, aber unter Pep Guardiola trainieren. "Im ersten Training hatte ich die Hosen voll, aber das legt sich, wenn dir ein Ribery auf die Schulter klopft", sagt der 21-Jährige, der seit 2013 bei Nürnberg in der 2. Bundesliga spielt. "Der Wechsel war persönlich und fußballerisch wichtig, um mich weiterzuentwickeln. Ich fühle mich da wie zu Hause." Die heutige U21-Partie ist wie ein Heimspiel, liegt Fürth ja fast direkt neben seiner neuen Heimat. "Trainer und Mitspieler kommen sogar zuschauen."
Wie im Team ist Schöpf auch in Nürnberg Dreh- und Angelpunkt. Kein Wunder, dass er bei Bundesliga-Klubs auf dem Wunschzettel stehen soll. "Damit beschäftige ich mich aktuell nicht." Und wie sieht es mit der EM 2016 in Frankreich aus? "Wenn das nicht ein Ziel wäre, würde etwas falsch laufen. Das A-Team übertrifft alles. Sollte es so sein, werde ich im Sommer Zeit haben", sagt Schöpf lächelnd.

Spiel auf Augenhöhe

Der Topscorer des ÖFB-Teams, Michael Gregoritsch, ist vor der Partie zuversichtlich und sagt: "Es ist ein Spiel auf Augenhöhe. Das sind die Spiele, für die man Fußballer ist." Gregoritsch, der für den Hamburger SV spielt, erzielte in 23 U21-Spielen 18 Tore.