Nach vier Spieltagen in der Fußball-U21-EM-Qualifikation stehen Deutschland und Österreich ohne Punkteverlust an der Spitze der Gruppe 7. Am Dienstag (18.00/live Eurosport) kommt es in Fürth zum Gipfeltreffen. "Natürlich ist das ein Duell auf Augenhöhe", meinte ÖFB-Topscorer Michael Gregoritsch. Für seinen Vater, Trainer Werner Gregoritsch, geht in Traum in Erfüllung.

"Das sind die Spiele, für die man Fußballer ist", freute sich HSV-Legionär Gregoritsch auf die Konfrontation mit den nur wegen der Tordifferenz vorne liegenden Deutschen. Von den großen Namen im DFB-Trikot brauche man keine Angst haben. "Sie müssen als Kollektiv funktionieren. Wenn eine von den Mannschaften als Kollektiv ein bisschen schlechter funktioniert, wird das sofort zugunsten des Gegners entscheiden", erklärte der ÖFB-U21-Rekordtorschütze (18 Tore in 23 Spielen), der sein Geld wie sechs Teamkollegen im aktuellen Kader in Deutschland verdient.

Spieler "mit einer besonderen Gabe"

Im Aufgebot von DFB-Teamchef Horst Hrubesch stehen zahlreiche Akteure, die Partien in der Bundesliga, der Champions League und fallweise für die A-Nationalmannschaft bestritten haben. Die bekanntesten sind Leon Goretzka und Max Meyer (Schalke 04), Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg), Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Weigl (Borussia Dortmund) und Mitchell Weiser (Hertha Berlin). Die Schlagzeilen schreibt im Moment aber der 19-jährige Leroy Sane, den DFB-Teamchef Joachim Löw neulich als "Spieler mit einer besonderen Gabe" bezeichnete.

Der Sohn von Ex-Torjäger Souleyman Sane, acht Monate vor Leroys Geburt in der Saison 1994/95 als FC-Tirol-Goalgetter Torschützenkönig in Österreich, gab am vergangenen Freitag gegen Frankreich sein Debüt bei den "Großen". Dass Hrubesch darauf bestand, dass ihm der Schalke-Angreifer gegen Österreich wieder zur Verfügung steht, illustriert für Trainer Werner Gregoritsch den Respekt des Gegners: "Wo hätte es das früher gegeben? Und der Julian Weigl hat eine Knieprellung und wird (gegen Aserbaidschan; Anm.) geschont, damit er gegen uns wieder spielt. Das ist schon eine gewisse Wertschätzung."

"Das Umschaltsspiel ist eine große Waffe"

Taktisch wird Gregoritsch seine Formation etwas defensiver ausgerichtet als beim 2:0-Sieg gegen Finnland am Freitag auf den Rasen schicken. Das Spiel machen müssten vor allem die Deutschen. "Heute ist es im Fußball so, dass das Umschaltspiel eine große Waffe geworden ist. Vielleicht können wir den Gegner damit überraschen", sagte der Steirer, der immer davon geträumt hat, "dass ich als Trainer einmal gegen einen deutschen Verein oder gegen die deutsche Nationalmannschaft spiele."

Ein großer Wermutstropfen ist allerdings der Ausfall von Kapitän Dominik Wydra, der am Freitag gegen Finnland zum dritten Mal in der laufenden Qualifikation Gelb sah. Gregoritsch nominierte für den Paderborn-Mittelfeldspieler Valentino Lazaro von Red Bull Salzburg nach, der am Freitag in einem Test gegen den LASK sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte. Möglicher Ersatzkandidat für Wydra auf der Sechser-Position ist Lukas Jäger vom SCR Altach.

Einige Varianten im Defensivbereich

"Wir müssen mit diesen Dingen umgehen. Gerade im Defensivbereich ist es so, dass wir einige Varianten haben", so Gregoritsch, der seit 15 Spielen als U21-Teamchef ohne Niederlage ist. Auswärts haben seine Auswahlen seit dem 25. März 2013 nicht mehr verloren. "Das wollen wir beibehalten." Doch auch die Deutschen peilen in der letzten Begegnung des Jahres einen Erfolg an: "Natürlich wollen wir drei Punkte und die Tabellenführung behalten", sagte Trainer Hrubesch.