Marc Janko hat derzeit keinen Grund zum Klagen. Mit der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft hat der Stürmer das Ticket für die EURO 2016 in Frankreich fix in der Tasche, zudem brachte er es für seinen Club FC Basel in seinen bisherigen 13 Saison-Einsätzen auf acht Tore. "Ich erlebe gerade eine angenehme Hochzeit", erklärte der 32-Jährige am Dienstag in Wien.

Vor noch nicht allzu langer Zeit lief es für Janko weniger gut - bei Trabzonspor saß er vor eineinhalb Jahren regelmäßig auf der Tribüne und durfte nicht einmal mit der Mannschaft trainieren. "Ich genieße das jetzt, denn ich habe schon ganz andere Zeiten erlebt. Ich würde nicht sagen, dass es derzeit meine beste Phase im Ausland ist, aber es ist auf jeden Fall eine Phase, in der viel Positives passiert, privat und beruflich", sagte der Jung-Ehemann.

Janko fühlt sich in Basel pudelwohl

Sein Engagement beim Schweizer Meister beurteilte Janko als "positiver als erwartet. Ich denke, ich gehöre zum absoluten Stammpersonal und fühle mich rundum wohl." Dies gilt auch für das ÖFB-Nationalteam, mit dem sich Janko für die anstehenden Partien am Freitag in Podgorica gegen Montenegro und am Montag in Wien gegen Liechtenstein einiges vorgenommen hat. "Es ist wichtig, dass wir diese Spiele mit der nötigen Konzentration angehen, denn wir wollen bei der EM-Gruppenauslosung in Topf zwei bleiben und es vielleicht in der Weltrangliste unter die Top Ten schaffen. Das wäre eine Riesensache und ein Beweis für die tolle Entwicklung dieses Teams."

Um den nächsten Schritt zu schaffen, müsse man in einigen Situationen noch abgebrühter auftreten - etwa einen 1:0-Vorsprung souverän über die Zeit bringen, ohne wie zum Beispiel beim Sieg im Juni in Russland noch in Bedrängnis zu geraten. "Aber das sind Attribute, die eine Weltklasse-Mannschaft hat, und davon sind wir noch entfernt", stellte Janko klar.

Das sagt Janko zu den Gerüchten um Koller

In den acht Monaten bis zur EM können Janko und seine Kollegen noch mit Teamchef Marcel Koller an Verbesserungen feilen. Ob die Zusammenarbeit mit dem Schweizer auch nach der Endrunde fortgesetzt wird, ist offen - seit Wochen wird über Kollers möglichen Wechsel im Sommer zur Schweizer Nationalmannschaft spekuliert, zudem berichtete die Bild-Zeitung am Dienstag über das Interesse von Borussia Mönchengladbach an dem ÖFB-Coach Koller.

Janko sieht diese Situation gelassen. "So etwas gehört zum Geschäft und stört uns nicht wahnsinnig in der Vorbereitung. Das sind einfach nur Nebengeräusche, innerhalb der Mannschaft ist das null Thema", betonte der 48-fache Internationale (22 Tore).

Die jüngsten Erfolge des Nationalteams machten nicht nur Koller und die ÖFB-Kicker für internationale Clubs interessant, sondern auch österreichische Trainer. Peter Stöger (Köln) und Ralph Hasenhüttl (Ingolstadt) liefern derzeit eine erfolgreiche Arbeit in der deutschen Bundesliga ab, Adi Hütter wusste bisher bei Young Boys Bern ebenfalls zu überzeugen. "Er hat alle seine Spiele gewonnen, das spricht für sein gutes Händchen", sagte Janko, der die Young Boys als einen der großen Titelkonkurrenten von Basel bezeichnete. Derzeit beträgt der Vorsprung des Titelverteidigers auf die drittplatzierten Berner sieben Punkte.