Bei den Spielern werden die Termine für Länderspiele oft schon Wochen vorher sehnsüchtig erwartet. Einerseits weil das ÖFB-Team auf der Erfolgswelle schwebt - man liegt ungeschlagen an der Spitze der Gruppe G - und andererseits weil der Teamspirit unter Marcel Koller besonders gut ist.

Das ist bei Stoke-Legionär Marko Arnautovic nicht anders. Dieses Hochgefühl teilte er auch mit seinen Fans auf Facebook. Treffende Aussage: "Wie immer mit den Jungs: Schmäh rennt." Das hat sich auch nach dem 1:0-Sieg gegen Moldawien nicht geändert, auch wenn zur endgültigen Qualifikation für die Europameisterschaft noch ein mageres Pünktchen fehlt.

Arnautovic steht im Mittelpunkt

Doch auch das werden die Koller-Jungs noch einfahren. Nach Schlusspfiff schlenderte Arnautovic locker in die Mixed Zone, um den Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Bei den Medien ist der Flügelspieler ein gefragter Mann und steht seit Jahren im Mittelpunkt.

Auch im Spiel gegen Moldawien hat der 26-Jährige immer wieder die Blicke auf sich gezogen. Er forderte die Bälle und war oft nur durch Fouls zu bremsen, auch wenn das der Schiedsrichter manchmal anders sah. Zudem verweigerte der Unparteiische Arnautovic einen Treffer. Dieser wurde fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt - SPORTNET hat beim ÖFB-Regelreferenten nachgefragt. Der Schütze dazu: "Ich habe ein Tor gemacht, aber er (Schiedsrichter, Anm.) hatte keine Lust, es mir zu geben."

Defensivarbeit und Zangeln für das Ego

Neben seinem Tor überraschte Arnautovic zudem mit Kampfgeist in der Defensive. Er fightete um jeden Ball und war sich für keinen Schritt zu schade. Für die einstige Diva gehören Grätschen mittlerweile dazu. "Als Außenbahnspieler musst du dem Verteidiger helfen. Die Abstimmung bei Fuchsi und mir klappt da ganz gut. Man kann einfach nicht nur offensiv schauen."

Kapitän Christian Fuchs bestätigt das gute Zusammenspiel auf SPORTNET-Nachfrage: "Wir spielen schon lange zusammen und harmonieren einfach gut. Er hat in England gelernt, dass man nach hinten arbeiten muss und wie man die Räume schließt. Wir wissen was zu tun ist." Für technische Finessen ist beim Duo auf Links Arnautovic zuständig. "Dafür ist er zuständig. Ich bin der Mann fürs Grobe", sagt der Kapitän lachend.

Als hätte es Fuchs seinem Partner schon vor dem Spiel gesagt: In der Offensive zauberte der Premier-League-Akteur. Ein Haken-Trick hier, ein Übersteiger dort. "Das hat ja super geklappt und einmal fast zu einem Tor geführt." Für die Galerie zu zaubern, dagegen verwehrt sich der Floridsdorfer. "Das ist nicht für die Fans, das ist alles für mich. Das gehört einfach zu mir und ich muss ja beim Mann vorbeikommen", sagte er gewohnt locker. Man merkte ihm einfach an, dass er im Outfit der Nationalmannschaft wohlfühlt.

Schweden kann kommen

In Schweden soll nun der letzte Punkt für das endgültige EM-Ticket geholt werden. "Wir werden regenerieren und wieder zu Kräften kommen. Dann werden wir sehen, wie es am Dienstag ausgeht. Wir müssen ein gutes Spiel hinlegen", hält Arnautovic den Ball flach.

Ob Zlatan Ibrahimovic spielt oder nicht sei ihm egal. Er vertraut auf die eigene Stärke. Merkt dann aber doch noch an: "Ibra steht schon deutlich über Arnautovic." Doch mit jeder Grätsche und jedem gelungenen Übersteiger steigt das Selbstvertrauen von Österreichs Nummer sieben weiter.