Die Hoffnungen des österreichischen Fußball-Nationalteams ruhen vor dem EM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Vaduz gegen Liechtenstein wie so oft auf David Alaba. Für den 22-Jährigen ist in Vaduz die Rolle im zentralen Mittelfeld reserviert, beim FC Bayern hingegen ist Österreichs zweifacher Sportler des Jahres der Mann für alle Fälle.

Kontakt zu Real?

Doch auch abseits des Platzes steht der Verteidiger im Rampenlicht. Die spanische Zeitung "Marca", der besonders gute Kontakte zu Real Madrid nachgesagt werden, berichtete nun, dass es in Wien ein Treffen zwischen George Alaba und den Königlichen gegeben haben soll. Vater Alaba ist zudem auch der Berater des Bayern-Stars. Alaba junior hat unterdessen die Gerüchte vom Tisch gewischt. Er fühle sich bei den Bayern sehr wohl. Sein Vertrag läuft noch bis 2018. "Ich fühle mich in München sehr wohl und mache mir keine Gedanken über einen Wechsel", meinte Alaba.

Alaba mauserte sich bei den Münchnern zu einem der besten Außenverteidiger der Welt, ist mitlerweile aber universel einsetzbar. So spielte Alaba zuletzt im Verlauf der Heimniederlage gegen Mönchengladbach auf gleich vier Positionen: halbrechts und halblinks im Mittelfeld, links in der Viererkette und in der Innenverteidigung. Für den Wiener bedeutet der ständige Wechsel kein Problem. "Es war ja nicht das erste Mal. Und man weiß schon länger, dass ich mehrere Positionen spielen kann."

Parallelen zwischen ÖFB-Team und dem FC Bayern

Derartige Rochaden sind im Nationalteam nicht zu erwarten, dennoch hat Alaba Parallelen zwischen der ÖFB-Auswahl und dem FC Bayern festgestellt. "Wir wollen bei Bayern und beim Team jedes Spiel gewinnen." Außerdem praktizieren laut Alaba beide Teams ein gutes Pressing.

In einem konsequenten Pressing könnte auch am Freitag der Schlüssel zum Erfolg liegen. Die Liechtensteiner möglichst weit in deren Hälfte permanent zu Fehlern zu zwingen, wäre wohl die halbe Miete - genauso wie ein schnelles Tor. "Aber wenn uns nicht ein frühes 1:0 gelingt, müssen wir geduldig sein und Ball und Gegner laufen lassen", forderte Alaba.

Liechtenstein Torsperre könnte auch über Standard-Situationen gebrochen werden, schließlich verfügt das ÖFB-Team mit Alaba und Zlatko Junuzovic über Spieler, die ihre Qualitäten bei Freistößen zuletzt in der deutschen Bundesliga mehrfach unter Beweis stellten. Wer im Falle des Falles einen Freistoß ausführt, werde kurzfristig entschieden, betonte Alaba. "Da gibt es keinen Chef. Es schießt der, der sich gut fühlt", sagte der Bayern-Legionär und ergänzte: "Ich fühle mich vor Freistößen eigentlich immer gut."

Obwohl Alaba als Herzstück der Nationalmannschaft gilt, bewiesen seine ÖFB-Kollegen im November beim 1:0 gegen Russland, dass sie auch ohne ihren Star erfolgreich sein können. "Das hat mich sehr stolz gemacht. Ich habe schon vorher immer gesagt, dass wir ein sehr gutes Team haben. Das Kollektiv macht uns stark", sagte Alaba.

Transfer von Dragovic im Raum

Bei Aleksandar Dragovic hingegen könnte im Sommer ein Tapetenwechsel anstehen. In den vergangenen Monaten wurde der Innenverteidiger von Dynamo Kiew permanent mit europäischen Top-Vereinen in Verbindung gebracht, zuletzt geisterte ein Wechsel zu Arsenal durch die englischen Medien. "Ich fühle mich geehrt, mit solchen Clubs in Verbindung gebracht zu werden, aber ich sehe das gelassen und lasse alles auf mich zukommen", betonte der Wiener.

Ein Sieg ist noch kein EM-Ticket

In Vaduz kann sich der Abwehrchef wohl auf einen eher geruhsamen Arbeitstag einstellen. "Die Liechtensteiner werden defensiv stehen, aber schon ein Konter kann alles zunichtemachen. Wir müssen 90 Minuten lang hellwach sein, um das zu verhindern", warnte Dragovic.

Selbst bei einem Sieg im Fürstentum sei man noch weit von einer EM-Teilnahme entfernt, betonte der Ex-Austrianer. "Wenn wir gewinnen, haben wir drei Punkte mehr, aber trotzdem noch nichts erreicht." Ähnlich äußerte sich Alaba: "Es ist noch ein weiter Weg bis nach Frankreich. Da kann noch viel passieren, das ist uns allen bewusst."