Gut, das Viernationenturnier des U21-Nationalteams auf Zypern (Österreich wurde Zweiter) war an sich keine große Meldung wert. Die Elf von Werner Gregoritsch präsentierte sich wie schon gewohnt bärenstark. Etwas untergegangen im Jubel über das 4:2 im ersten Spiel gegen Tschechien ist aber das Debüt von Ylli Sallahi. Jener Sallahi, der schon bei den Bayern unter Pep Guardiola spielte, bevor er in Österreich für teamwürdig befunden wurde. Und der jetzt nicht mehr von anderen Nationen eingemeindet werden kann. Dem Vernehmen nach waren Schweizer, Albaner und selbst die Deutschen hinter dem Vertreter der international raren Spezies des Linksverteidigers her.

Ylli (auf Albanisch: Stern) könnte beim „Stern des Südens“ in München durchaus Perspektiven haben. Zumal er im Regionalliga-Team zu den Stärksten zählt und durch die Verletzungen von David Alaba und Philipp Lahm (am Donnerstag erfolgreich mit Platte und Schrauben am Sprunggelenk operiert) im Profi-Kader Plätze frei werden. Ein Wechsel im Winter (Greuther Fürth bestätigt Interesse) ist aber genauso ein Thema und soll in den kommenden Tagen erörtert werden.

Dazwischen rasch ein Interviewtermin:

Ylli, wie war es, erstmals für Österreich zu spielen?
YLLI SALLAHI: Es war ein super Gefühl. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dabei sein darf. Es hat geholfen, dass ich viele Spieler noch von früher aus der Bundesländer-Meisterschaft kenne, auch wenn wir uns seitdem alle weiterentwickelt haben.

Wie war das Wiedersehen mit Ex-Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch?
SALLAHI: Gleich zu Beginn des Lehrgangs hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit dem Trainer. Die Einheiten sind super und alles läuft sehr professionell ab. Auch die Intensität ist sehr hoch. Es war so, wie ich es mir beim Nationalteam vorgestellt habe.

Was spricht jetzt für ein Bleiben beim FC Bayern? Was für einen möglichen Transfer innerhalb der Bundesliga?
SALLAHI: Ich habe jetzt mit den Bayern-Amateuren in der Regionalliga noch zwei Spiele vor dem Winter, darauf konzentriere ich mich. Über alles andere mache ich mir keinen Kopf, dafür sind die Berater da. Mein Job ist es, zu spielen.

Wie stehen die Chancen, durch die Verletzungen von Lahm und Alaba jetzt wieder ins Guardiola-Team zu rutschen?
SALLAHI: Die Verletzungen sind natürlich bitter. Ich versuche, bei jedem Training bei den Amateuren und in jedem Spiel mein Bestes zu geben und mich anzubieten. Wenn es Ausfälle gibt, werden die Chancen für andere Spieler größer. Die Entscheidung liegt beim Trainer.

INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL