Drei Tore in einem Spiel: Marko Arnautovic ist spätestens seit Sonntag so richtig in der deutschen Fußball-Bundesliga angekommen. Der ÖFB-Teamspieler war beim 4:1-Auswärtserfolg des SV Werder Bremen gegen 1899 Hoffenheim der überragende Akteur und wurde deshalb auch vom Fußball-Fachmagazin "kicker" als "Spieler des Tages" ausgezeichnet.

Arnautovic-Show nach Prödl-Tor

Der 23-Jährige bekam zudem die seltene Top-Note 1 und wurde klarerweise auch in die "Elf des Tages" nominiert. Erst nach dem Führungstreffer von ÖFB-Teamkollege Sebastian Prödl (Note 2,5) begann die Arnautovic-Show. Der Offensivspieler schob nach Doppelpass mit De Bruyne ein (29.), zirkelte einen Freistoß in die Maschen (73.) und schlenzte den Ball auch noch mit seinem linken Fuß ins Kreuzeck (79.). "Arnautovic machte schöne Tore und bewies dabei sein Repertoire an Schusstechnik und seine Fähigkeit, Chancen kaltschnäuzig zu verwandeln", lobte der "kicker".

Der Ex-Inter-Mailand-Profi hält damit bei neun Scorerpunkten (5 Tore/4 Vorlagen) in dieser Saison und hat schon jetzt fast seine Tormarke aus der vergangenen Saison (6 Tore) eingestellt. Und das ausgerechnet nach einer erst überstandenen Grippe-Erkrankung. "Ich musste einige Tage der vergangenen Woche im Bett verbringen. Beim Laufen hat mir auch die Luft gefehlt, aber beim Toreschießen habe ich das nicht gemerkt", sagte Arnautovic mit einem Schmunzeln. Sein Dank galt vor allem seinem Trainer, der ihm das Vertrauen geschenkt hatte, das sei nach einer solchen Woche ja nicht selbstverständlich.

Deshalb sprang Arnautovic auch nach seinem Freistoßtreffer in die Arme von Thomas Schaaf. "Das hat er sich verdient, er arbeitet genauso hart wie die Mannschaft", erklärte der Offensivspieler. Der Coach lobte den Auftritt seines "Matchwinners" und war vor allem vom Freistoßtreffer angetan. "Das kann er eben auch. Er muss nicht immer die Kugel volle Kanne aufs Tor jagen. Wenn er genau zielt, dann kann so etwas Schönes herauskommen."

Arnautovic erzielte zum ersten Mal in der Bundesliga drei Tore in einem Spiel, ein Doppelpack war ihm auch schon zu Beginn der Saison 2010/11 im Duell mit dem 1. FC Köln gelungen. "Er hat sich gefestigt in dieser Saison, ist einen großen Schritt weiter", sagte Teamkollege Clemens Fritz. Der 31-jährige Deutsche forderte aber nun auch in Zukunft ähnliche Auftritte. "Das erwarte ich auch in den kommenden Wochen und Monaten von ihm."

Auch Stranzl in "Elf des Tages"

Das sah auch Torschütze Prödl so. "Marko hatte einen sehr großen Anteil am Erfolg, er hat es auch der Defensive leicht gemacht, zu verteidigen. Er weiß aber selbst, dass er das noch viel öfter abrufen kann", betonte der Innenverteidiger. Für die Bremer geht es am Samstag auswärts gegen Eintracht Frankfurt weiter. "Wir haben uns wieder oben herangespielt, jetzt müssen wir endlich auch einmal nachlegen. Wenn wir gegen Frankfurt einen Dreier holen, sieht es gut aus", blickte Arnautovic optimistisch in die Zukunft.

Lob bekam mit Martin Stranzl auch ein anderer Österreicher. Der mit einer 2 benotete Burgenländer stand nach dem 1:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Schalke 04 ebenfalls in der "Elf des Tages". Der Schalker Christian Fuchs erhielt genauso eine 3 wie Bayerns Münchens David Alaba (1:1 gegen Borussia Dortmund) und der Mainzer Andreas Ivanschitz (2:1 gegen Hannover). Ganz schlecht weg kam der zur Pause eingewechselte Martin Harnik (5,5) nach dem 1:0-Sieg auswärts gegen Greuther Fürth.