Österreichs Fußball-Teamkapitän Christian Fuchs sprach von einem "Comeback wie aus dem Märchenbuch", für David Alaba war es lediglich ein "sehr, sehr schöner Abend". Der Bayern-Legionär erzielte beim 4:0 in der WM-Qualifikation am Dienstag gegen Kasachstan sein erstes Länderspieltor und bereitete zwei weitere Treffer vor - und das in seinem ersten Pflichtspiel seit über fünf Monaten. "Nach so einer Pause war es ganz in Ordnung", sagte der Wiener über seinen Auftritt.

Ein Ermüdungsbruch im linken Fuß hatte Alaba drei Monate außer Gefecht gesetzt. Obwohl der 20-Jährige erst am vergangenen Donnerstag im Bayern-Testmatch gegen Unterhaching sein erstes Spiel absolvierte, holte ihn Koller für das Kasachstan-Heimspiel in den ÖFB-Kader und setzte den Linksfuß gleich von Beginn an ein. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die erste Partie nach einer Verletzung kein Problem ist, weil man da besonders motiviert ist", sagte der Schweizer.

Lob ans ÖFB-Kollektiv

Alaba erfuhr bereits am Montag, dass er gegen die Nummer 147 der Weltrangliste von Beginn an dabei sein würde. "Ich bin dem Trainer sehr dankbar, dass er mir großes Vertrauen geschenkt hat, und auch der Mannschaft, die voll hinter mir gestanden ist", erklärte Österreichs Fußballer des Jahres und lobte das ÖFB-Kollektiv: "Wir haben als Team sehr, sehr gut gearbeitet und sind ruhig geblieben, auch wenn der Druck sehr hoch war."

Der 20-fache Internationale war von der Leistung der ÖFB-Auswahl angetan. "Wir haben das durchgezogen, was wir durchziehen wollten. Wir haben allen gezeigt, dass wir auch gut nach vorne Fußball spielen können und sind dafür belohnt worden, was wir in den letzten Tagen gearbeitet haben."

In Selbstzufriedenheit werde man aber nicht versinken, versprach Alaba. "Natürlich müssen wir uns noch steigern, weil noch härtere Gegner kommen werden." Auch bei sich selbst ortete Alaba noch Luft nach oben. "Es fehlen noch ein paar Dinge - Schnelligkeit, Spritzigkeit und Genauigkeit im Passspiel."

Jupp Heynckes dürften diese Defizite ziemlich egal sein - der Bayern-Trainer wird Alaba laut deutschen Medienberichten am Samstag auswärts gegen Fortuna Düsseldorf als Linksverteidiger in der Startformation aufbieten, dafür muss mit Jerome Boateng ein deutscher Teamspieler auf die Ersatzbank weichen. Alaba ist sich seines Stammplatzes aber noch nicht ganz sicher. "Ich werde versuchen, im Training mein Bestes zu geben, aufzuzeigen und auf meine Chance zu warten."

Arnautovic als Gewinner

Neben dem Wiener und dem Doppel-Torschützen Marc Janko gab es am Dienstag noch einen weiteren großen Gewinner im ÖFB-Team. Marko Arnautovic lieferte im Gegensatz zu seinem lustlosen Auftritt am Freitag in Astana eine starke Leistung ab und erklärte dies grinsend damit, dass er beim Mittagessen eine größere Portion Tabasco zu sich genommen hätte.

Als Ansporn wirkte offenbar auch die Rückkehr seines Freundes Alaba. "David und ich verstehen uns ganz gut. Wir wissen, wie wir miteinander spielen, wir kennen unsere Laufwege", erklärte der Werder-Bremen-Legionär.

Sonderlob für Arnautovic gab es von Janko. "Er hat ein Riesenspiel gemacht. Diese Leistung muss seine Messlatte sein", sagte der Goalgetter über den Wiener, der zuletzt unter Beschuss geraten war. "Aber wenn es konstruktive Kritik an ihm gibt, ist er dieser nicht verschlossen." Die Mannschaft hat offenbar gelernt, mit den Launen des Offensivspielers richtig umzugehen. "Wir regeln das intern immer so, dass wir ihn ganz gut in die Spur bekommen", erzählte Janko.