Nach dem 2:0-Heimerfolg gegen die Wiener Austria am Mittwochabend stehen die Innviertler zum zweiten Mal in Folge im ÖFB-Cup-Finale und haben noch dazu beste Chancen, nächstes Jahr wieder international vertreten zu sein. Die Wiener hingegen können sich nur mehr über die Meisterschaft einen Europa-League-Startplatz sichern, die Luft für Ivica Vastic wird nach einer kurzen Pause wieder dünner.

Durch den 3:0-Erfolg gegen Wacker Innsbruck am Samstag hatte sich Vastic einen Schub erhofft. Dieser blieb allerdings aus. Die Wiener erinnerten im Innviertel wieder an die zuvor großteils schwächeren Auftritte - nur zwei Siege in den jüngsten sieben Meisterschaftsrunden - und müssen mehr denn je um die Europacup-Teilnahme bangen.

Unmittelbar damit verbunden ist auch die Zukunft von Vastic, dessen Vertrag sich nur bei Erreichen des Saisonziels automatisch verlängert. "Wir werden jetzt in der Meisterschaft alles dafür machen, damit wir es in die Europa League schaffen", sagte der Austria-Trainer.

Austria in der Krise

Derzeit liegen die Wiener noch auf Rang drei und nehmen den zweiten Europa-League-Startplatz ein. Am Samstag wartet allerdings das schwierige Auswärtsspiel gegen den punktgleichen Vierten Admira, der diese Saison in der Trenkwalder-Arena schon 31 Punkte (9 Siege, 4 Remis, 3 Niederlagen) gemacht und im Gegensatz zu den Favoritnern deutlich weniger Druck hat.

"Wir haben es in der Hand, den Trainer zu stärken, indem wir Leistung bringen", forderte Austria-Goalie Heinz Lindner einen deutlich besseren Auftritt am Wochenende. Gegen die Rieder habe die Leistung nicht gepasst. Dessen war sich auch Vastic bewusst. "Wir haben durch individuelle Fehler die Tore bekommen und verdient verloren. Uns hat auch die Entschlossenheit vor dem Tor gefehlt", resümierte der Austria-Coach.

In Abwesenheit des am Kopf verletzten Roland Linz vermochte Roman Kienast an vorderster Front nicht zu überzeugen. Auch die eingewechselten Martin Harrer, bei seinem Pflichtspieldebüt, und Dario Tadic konnten dem Spiel keine Wende mehr geben. Auf der anderen Seite glänzten die Rieder mit einer starken Mannschaftsleistung. Der Spanier Guillem ragte dabei als Doppeltorschütze heraus.

"Ried war klar besser"

"Wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft. Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung", lobte Coach Gerhard Schweitzer sein Team. Und Abwehrchef Thomas Reifeltshammer ergänzte: "Wir haben der Austria keinen Raum gelassen, wenig zugelassen, unsere Chancen genutzt und verdient gewonnen."

Die Oberösterreicher können nun deutlich gelassener ins Bundesligafinish gehen, müssen sie doch nur darauf hoffen, dass Cupfinalist und Tabellenführer Salzburg auch Meister wird. Dann hätten Thomas Gebauer und Co. ihren internationalen Startplatz unabhängig vom Endspiel-Ausgang sowie der Platzierung in der Meisterschaft sicher.

Nur auf die Schützenhilfe Salzburgs will man sich im Rieder Lager aber nicht verlassen. Im dritten Endspiel der Vereinsgeschichte soll am 20. Mai auch der dritte Titelgewinn nach 1998 (3:1 gegen Sturm Graz) und eben im Vorjahr (2:0 gegen Austria Lustenau) fixiert werden. "Für mich ist es unglaublich, zum zweiten Mal in Folge im Cupfinale zu stehen. Ich hoffe aller guten Dinge sind drei", sagte Ried-Manager Stefan Reiter.

Der 51-Jährige hat einen großen Anteil am Erfolg der Innviertler, gelingt es ihm doch jedes Jahr wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. "Wenn man bedenkt, dass gegen die Austria nur mehr drei Spieler auf dem Platz gestanden sind, die vergangenes Jahr im Finale waren, dann haben wir in einem Jahr wieder eine grandiose Entwicklung genommen", freute sich Reiter.