Kapfenberg-Trainer Kurt Russ entschied sich für eine strategische Änderung: Er ließ seine Kapfenberger Elf gegen Wiener Neustadt in einem 4-1-4-1-Mantel auflaufen, nachdem das 4-3-3 zuletzt nicht mehr gut funktioniert hatte. Und Russ schien (vorerst) Recht zu behalten. Denn ausschließlich die Steirer bestimmten, was am Spielfeld geschah, waren deutlich feldüberlegen.

Das probate Mittel waren die hohen Bälle. Vor allem ihren spanischen Stürmer Sergi Arimany suchten die Steirer hie und da und fanden gute Chancen vor - doch der Torerfolg blieb aus. Erst in Halbzeit zwei klingelte es. Völlig gegen den Spielverlauf gingen die Niederösterreicher in Führung, die zuvor ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt waren. Mario Stefel schloss mit dem ersten Wiener Neustädter Torschuss einen Konter mustergültig ab (65.).

KSV lässt nach, Sturm-Leihgabe Klaric trifft Stange

Durch das Tor wachte Wiener Neustadt auf, den Steirern setzte es hingegen zu. Die Niederösterreicher übernahmen die Spielkontrolle. Die eingewechselte Leihgabe des SK Sturm, Danijel Klaric, hatte sogar noch die Chance auf das 2:0, überspielte Kapfenberg-Torhüter Christoph Nicht, traf aber nur die Stange. Der KSV spielte zwar lange Zeit bravourös, ließ sich vom Gegentor aber völlig aus der Ruhe bringen und kann nicht mehr entscheidend eingreifen. Weil Austria Lustenau den FAC mit 1:0 besiegte, liegen die Steirer nach dem zwölften Spieltag nun auf Tabellenplatz 7.