Irgendwann ist Schluss. Lange hat Kapfenberg-Präsident Erwin Fuchs seinem Trainer Thomas von Heesen die Stange gehalten. Lange hat der Deutsche selbst daran geglaubt, dass sich seine Mannschaft fängt und sich am eigenen Schopf aus dem Abstiegssumpf zieht.

Seit dem 2:4 gegen den FC Lustenau ist aber alles anders. Von Heesen verschwand rat- und sprachlos in der Kabine, dafür sprach Präsident Fuchs Klartext: "Wir müssen jetzt reden. So wie sich die Mannschaft gegen Lustenau präsentiert hat, glaube ich nicht mehr an eine Trendwende." Keine Rede mehr vom viel zitierten Drei-Jahres-Plan und auch nicht vom Abwarten bis zum Winter. Wenn kein Wunder passiert, dann geht die Ära Thomas von Heesen am Samstag oder in den nächsten Tagen zu Ende. Einen Plan B hat Fuchs schon "im Kopf". Er ringt auch noch mit sich: "Es ist ja nicht gesagt, dass mit einem anderen Trainer alles besser wird."

Der Grund für all das: die katastrophale Vorstellung der Kapfenberger in der zweiten Hälfte. Lasch, leer, lustlos kamen sie aus der Kabine - obwohl sie einen schnellen Rückstand durch zwei Elfmeter noch in eine 2:1-Pausenführung gedreht hatten. Ein Tormannpatzer und zwei Konter stürzten die Falken aber wieder ins Elend.

Kapitän Dieter Elsneg schlich wie ein geprügelter Hund in die Kabine und konnte den Gesang der wütenden Handvoll Fans, die noch gekommen waren, voll und ganz verstehen: "Wir haben die Schnauze voll."