Die Niederlage der Kapfenberger war völlig unnötig und lässt die letzten Hoffnungsschimmer wie die letzten Glutnester in den Osterfeuern ausgehen. Das 2:3 gegen die Admira war aber in der Form ein Spiegelbild des Frühjahres: braves Spiel, dumme Fehler, keine Belohnung.

Warum es mit einem Kapfenberg-Sieg, mit einem sehr hohen vielleicht sogar, nicht geklappt hat, ist aber leicht zu erklären: Gegen eine in der ersten Halbzeit quasi nicht existente Admira-Mannschaft hätte der KSV in den zweiten 45 Minuten alles klarmachen können, ja müssen. Aber fünf hundertprozentige Chancen wurden beim Stand von 2:1 für den KSV fahrlässigst vergeigt. Zunächst Elsneg (50.), dann drei Mal innerhalb einer Minute (!) Jungspund Thomas Hirschhofer (60.) und als Draufgabe Marc Sand, der den Tormann bereits überspielt hatte (82.). Den 1800 im Stadion standen die Haare zu Berge. Es hätte locker 5:1 stehen können. Das Entsetzen stand allen noch in den Gesichtern, da machte es auf der anderen Seite des Platzes ein Admira-Stürmer besser. Der eingewechselte Philipp Hosiner nutzte schwere Patzer in der KSV-Abwehr und stellte mit einem Doppelschlag in den Minuten 82 und 88 die Partie auf den Kopf - 2:3.

Furioser Start

Dabei hatte es wunderbar begonnen: Mit einem butterweichen Schlenzer hatte Babangida bereits in der elften Minute das 1:0 erzielt. Dann die Geschichte des Michal Hanek: Der slowakische Winter-Neuzugang wurde erst vor wenigen Tagen von seiner Lungenentzündung gesundgeschrieben, feierte ein starkes Debüt, schoss das 2:0 (mit leichtem Handspiel, 27.), verschuldete einen Elfmeter (mit leichtem Handspiel, 30.), sah Gelb - und wurde von Trainer Thomas von Heesen nach der Pause geschont.

Der Elferpfiff von Schiri Lechner ließ übrigens wieder die Wogen hochgehen, denn viele pfeifen das nicht: Ein Sabitzer-Freistoß traf den in der Mauer hochspringenden Hanek am Oberarm.

Ohne Hanek in Hälfte zwei (dafür mit einem unsicheren Taboga) und ohne die ausgewechselte Schaltzentrale Lovin (Zerrung) brach das KSV-Spiel zusehends auseinander. Trainer von Heesen und Präsident Erwin Fuchs fanden klare Worte in der Analyse. Stichwort: fehlende Qualität für diese Liga.