Die letzte Runde vor der Winterpause in der Ersten Liga kann heute Ergebnisse bringen, die bis ins Frühjahr für richtig Zähneklappern sorgen würden. Gewinnen Mattersburg (gegen Horn), Liefering (gegen FAC) und Hartberg (gegen den LASK), und siegt St. Pölten nicht gegen Kapfenberg, wäre die Zweiklassengesellschaft perfekt.

Dann würden der LASK, Mattersburg und Liefering (das nicht in die Bundesliga aufsteigen darf) mit jeweils 38 Punkten die Tabelle anführen. Von Platz vier bis zehn würden die restlichen sieben Klubs nur durch vier Punkte getrennt sein und im Frühjahr darum kämpfen, nicht auf einem der zwei fixen Abstiegsplätze zu landen. "Das wäre von der Spannung her perfekt. Dann geht es ganz schnell. Mit drei Siegen in Folge bist du deine Sorgen los, mit drei Niederlagen kommst du fast nicht mehr hinten heraus", sagt Hartberg-Trainer Bruno Friesenbichler.

Neue Situation?

Das steirische Tabellenschlusslicht hat den Vorteil, dass man die Situation gewohnt ist. "Für Teams wie Horn, den FAC und uns kommt der Abstiegskampf nicht überraschend. Aber mit Innsbruck, Austria Lustenau und St. Pölten gibt es drei Große und Kapfenberg als eher Großen. Das sind Teams, für die diese Situation sicher nicht so leicht zu meistern ist", sagt Friesenbichler, der heute (20.30 Uhr) gegen den LASK das letzte Mal auf Thomas Löffler bauen kann. "Wir haben uns einvernehmlich getrennt. Dafür kehren im Frühjahr mit Oliver Pranjic, Lukas Ried und Günter Friesenbichler drei Langzeitverletzte zurück. Andere Teams werden sicher kräftig aufrüsten, das halte ich nicht für gut, weil darunter das Kollektiv leidet."

Debüt von Schmidt

Neu gemischt werden die Karten im Abstiegskampf in Innsbruck, wo mit dem Aflenzer Klaus Schmidt ausgerechnet ein Steirer heute das erste Mal an der Linie steht. Er soll das Ruder beim Bundesliga-Absteiger herumreißen. "Ich wünsche ihm persönlich viel Glück", sagt Kapfenberg-Coach Kurt Russ, der mit Schmidt gemeinsam im Trainerstab des KSV gearbeitet hat. Brisant: Schon in der ersten Frühjahrsrunde am 27. Februar kommt es zum direkten Duell.

Die Hochspannung in der Liga hält auch Russ auf Trab. "Aber ich glaube, dass es sich erst in den letzten drei Runden entscheiden wird." Heute muss Russ mit seinen Falken nach St. Pölten. "Dort haben wir zuletzt als bessere Mannschaft 0:1 verloren, das müssen wir ausbügeln." Goalgetter Ronivaldo ist - wieder einmal - nicht ganz fit.

CHRISTOPH HEIGL, MICHAEL LORBER