Mit nur einem Zähler aus zwei Spielen ist die Austria nach der Länderspielpause hinter ihren Erwartungen geblieben. Die Wiener mussten nach einem 2:4 in Ried auch die Tabellenspitze an Salzburg abgeben. Vor dem Heimauftritt gegen Sturm Graz heute Abend (20.30 Uhr) sprach Trainer Thorsten Fink nun von einem "enorm wichtigen Spiel".

Gegen die Steirer soll Platz drei, das offiziell anvisierte Saisonziel, nachhaltig abgesichert werden. Sieben Zähler liegen die viertplatzierten Grazer vor dem Abschluss der ersten Saisonhälfte hinter der Austria. "Für mich, für den Verein ist es das wichtigste Spiel. Sturm ist unser unmittelbarer Konkurrent", sagte Fink. Die Aussicht auf einen Punktepolster von zehn Zählern auf den Kontrahenten stimmt zuversichtlich: "Das wäre eine Menge für Graz", meinte Fink.

Probleme in der Ferne

Ausgerechnet gegen Sturm wartet die Austria aber schon lange auf ein Erfolgserlebnis. Die Blackys blieben in den vergangenen sieben Duellen ungeschlagen, wobei den Wienern in keinem Spiel mehr als ein Treffer gelang. Den ersten Saisonvergleich gewann Sturm daheim mit 2:0, in Wien-Favoriten gelangen in den letzten drei Antritten zwei Siege. Aktuell hat Sturm in der Ferne allerdings Probleme. Drei Auswärtsniederlagen in Folge stehen zu Buche.

Zuletzt lief es für die Steirer aber auch zu Hause wenig befriedigend. Beim 0:0 gegen Mattersburg am Wochenende zeigte Sturm vor allem in der ersten Spielhälfte eine schwache Vorstellung. Trainer Franco Foda kündigte Umstellungen an und gelobte Besserung. "Wir werden uns anders präsentieren. Ich bin überzeugt, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden", betonte er vor der Reise nach Wien.

Mit mehr Willen und Vertrauen "ab der 1. Minute" soll der Austria erneut die Schneid abgekauft werden. "Wir werden auswärts mehr Räume vorfinden", vermutete Foda. Verzichten muss der Deutsche erneut auf Landsmann Donis Avdijaj. Die Schalke-Leihgabe - über seine Zukunft in Graz soll erst nach Ende der Herbstmeisterschaft am 12. Dezember entschieden werden - kehrte am Montag mit ungenügenden Antworten von seinem Kurz-Trip in der Heimat zurück.

Muskuläre Probleme

Auch in Gelsenkirchen wurde die Lösung für Avdijajs anhaltenden muskulären Probleme im Oberschenkel nicht gefunden. Foda kündigte am Dienstag an, mit dem 19-Jährige diesbezüglich ein Gespräch führen zu wollen. Vertreten wird Avdijaj in Wien aller Voraussicht nach von Sascha Horvath. Der Ex-Austrianer hatte beim 2:0 in Graz mit seinem Liga-Premierentor die Entscheidung herbeigeführt.

Viel Arbeit für Esser

Foda erwartete eine "topmotivierte Austria", sein Torhüter Michael Esser vermutete: "Ich werde einiges zu tun bekommen." Im Lager des Gegners schienen die Beteiligten auch erpicht, den Ausrutscher in Ried vergessen zu machen. Im Innviertel war die Austria eigentlich die überlegene Elf, bestrafte sich durch mangelnde Chancenverwertung und schlechtes Defensivverhalten aber selbst.

"Vielleicht waren wir zu euphorisch, haben zu offensiv gespielt", betonte Trainer Fink rückblickend noch einmal. Das Selbstvertrauen sollte demnach nicht gelitten haben: "Wir können trotzdem erhobenen Hauptes ins Spiel gehen. Ich bin nur unzufrieden, wenn keine Chancen herausgearbeitet werden." Wieder in die Start-Elf zurückkehren dürfte der zuletzt angeschlagene Philipp Zulechner. Fraglich ist Linksverteidiger Christoph Martschinko.